Immer wenn ich anfange, mit Fleisch-Ersatzprodukten zu experimentieren, fragt mich der Schwager, warum ich das tue. Und das ist eine sehr gute Frage. Denn bei uns in der Küche gilt eigentlich: koche entweder mit Fleisch oder eben ohne. Aber dann nicht mit irgendwelchen anderen gruseligen Ersatzprodukten, deren Inhalt man gar nicht wissen will. Genau so, wie wir schon immer "gepressten" Light-Käse nicht gegessen haben, weil er mehr aus Dickungsmitteln, entfetteten Milchpulvern oder anderem besteht, genauso wenig essen wir "veganes Fleisch" von bekannten Marken, deren Vorwürze meist nur seltsam schmeckt.
Warum aber dann in diesem Rezept Erbsenprotein-Chunks von Govinda* anstatt richtigem Hack oder eben nur Gemüse? Die Antwort ist so einfach wie logisch: weil ich gerne experimentiere. Mit Zutaten, mit Strukturen, mit Geschmack.
In diesem Fall also wollte ich die "Hack-Struktur" in diesem Hausmanns-Auflauf durchaus "retten". Da wir Sojaprodukte nicht essen und auch nicht mögen, diverse vegane Hacks aus der Tiefkühlung probiert und für "ekelig" befunden haben und auch Mischungen mit Jackfruit nicht so prickelnd finden, stieß ich während meiner Suche schnell auf diese Protein-Chunks von Govinda. Sie sind eine Mischung aus Erbse & Bohne und auch, wenn sie natürlich ein bisschen seltsam aussehen, wenn sie da so im Wasser weich werden, sind sie vor allem leicht zu bevorraten, weil als trockene Chunks in der Tüte immer zur Hand.
Geschmeckt haben sie dann ganz hervorragend, ich war wirklich verblüfft. Wichtig ist, sie gut zu würzen. Hier "mogelt" man natürlich wie bei den Fertigprodukten selbst den Geschmack erst herbei, von Natur aus sind die Proteinprodukte gänzlich langweilig und fade. Wer aber mal eine sättigende Fleischalternative sucht, die weder frisch gekauft noch im Tiefkühler aufbewahrt werden muss und aus gerade mal 2 Zutatenbesteht, wer nicht direkt Proteine aus den Quellen wie Kichererbsen, Linsen & Co in ein Rezept einbringen möchte, dem empfehle ich die Chunks hier sehr. Auch die Fleischfraktion am Tisch war überzeugt!
Info
für 4-6 Personen
30 Minuten Vorbereitungszeit
180°C Ober- und Unterhitze
30 Minuten Backzeit
WerkzeugE & Maschinen
1 Pfanne
1 Auflaufform
1 Brett
1 Messer
1 Kartoffelschäler
1 Rührschüssel
1 Rührlöffel
Zutaten
8 mittelgroße festkochende Kartoffeln, geschält und in vierteln vorgekocht
1 kleiner Wirsingkopf, geputzt, geviertelt, vom Strunk befreit & in Streifen geschnitten
2 Zwiebeln
Öl für die Pfanne
1 Tüte Erbsenprotein-Chunks von Govinda*
Salz
Pfeffer
Dillspitzen
Kümmel gemahlen
Schwarzkümmel gemahlen
Rauchsalz (optional)
200 ml Gemüsebrühe
250 g Mascarpone (oder Creme Fraiche, Schmand, Frischkäse,...)
3 Eier
1 Schuss Milch
250 g geriebener Mozarella
Zubereitung
1. Weiche als erstes die Erbsenprotein-Chunks nach Gebrauchsanweisung ein. Dies dauert ca. 20 Minuten.
2. Heize den Ofen vor. Putze das Gemüse, viertel die Kartoffeln und koche sie ca. 15 Minuten bissfest, sie müssen nicht komplett durchgekocht sein. Schneide den Wirsing und stelle ihn beiseite.
3. Verrühre in einer Rührschüssel die Eier, die Mascarpone mit einem Schuss Milch und würze sie mit schwarzem Pfeffer und etwas Salz.
4. Schneide die Zwiebel in kleine Würfel und schwitze sie in einer Pfanne goldig in Olivenöl an. Stelle sie beiseite.
5. Gieße die Erbsenprotein-Chunks ab und drücke sie mit der Hand vorsichtig aus, so dass sie nicht mehr tropfen. Würze sie mit einer "skandinavischen Mischung" aus schwarzem Pfeffer, Dillspitzen, gemahlenem Kümmel, Schwarzkümmel und etwas Rauchsalz. Wenn du einige Gewürze nicht hast, macht das nichts. Selbst Pfeffer und Salz würden ausreichen.
6. Vermenge die Chunks mit den Zwiebeln und dem geschnittenen Wirsing und gebe sie mit den vorgekochten Kartoffeln in eine große Auflaufform. Gieße danach zuerst die Gemüsebrühe gleichmäßig an und danach die Ei-Masse. Zuletzt bestreust du die Mischung mit dem Käse.
7. Backe die Mischung für ca. 30 Minuten im Ofen, bis der Käse goldgelb geschmolzen ist. Ggf. dauert das etwas länger.
8. Serviere den Auflauf mit etwas frisch gemahlenem Pfeffer und einem knackigen Wintersalat, zum Beispiel Endivie in einer Zitronen-Sahne-Sauce.
Quelle
Eigenes Rezept.
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