Ok, was war das denn jetzt? Die Geschichte war absolut vorhersehbar. Und, Achtung Spoiler, bei James Cameron schon vor 20 Jahren wesentlich besser umgesetzt. So las ich mich zwar flüssig durch die Seiten, aber auch zunehmend gelangweilt. Dem Nicht-Wissenschaftler mussten seitenweise erst mal Grundlagen erklärt werden und ja, es ist zwar amüsant, noch mal Entropie abgeleitet zu bekommen aber nein, sehr spannend ist es dann alles nicht. Es war alles so voraussehbar. Als Film bestimmt wieder gut. Als Buch 2 Seepferde Abzug.
Eindeutig ein absoluter Hammerroman, der irgendwo zwischen Historienthriller und aktuellem MI5-James-Bond-Roman super spannend daher kommt. Er spielt im wesentlichen in London und es geht um ein Geheimnis im Königshaus (kein Spoiler). Das ganze ist so echt und logisch aufgebaut, dass man am Ende wirklich ins Grübeln kommt, ob die Geschichte nicht doch wahr ist. Toll!
Der dritte Band um den Army-Ermittler John Puller ist der zweite den ich lese. Er ist wieder kurzweilig geschrieben, fällt aber durch seine Handlung um den Bruder von John und vielen Verschwörungselementen zum Ende hin immer verwirrter ab, da sind mir meine Skandinavier doch lieber. Schnell zu lesen, aber eben nicht top.
Diesmal geht es in dem nun vierten Roman von Lucinda Riley zu sechs adoptierten Schwestern um eine Reise in die Vergangenheit der australischen Perlenfischer und die Schwester CeCe. Wieder ist der Roman aufgebaut wie die anderen vorher: die Schwester bekommt den Tipp, wo sie die Suche nach ihren Wurzeln beginnen kann und die Geschichte ihrer Ahnen wird dann im Zeitsprung abwechselnd zu dieser Recherche spannend erzählt. Dazu Liebe und Herzschmerz, was will man mehr in dieser tristen Jahreszeit. Klare 5 Seepferdchen.
Der nächste Roman um die rauhe Chastity Riley liegt vor. Und enthält alle gewünschten Zutaten, ohne langweilig zu werden: den spannenden Fall, den Faller, eine spröde Hauptdarstellerin, verruchte und verrauchte Stunden auf dem Kiez, seltsame Männerbeziehungen und vor allem am wertvollsten: Wortspiele, bei denen einem das Herz aufgeht. Ein Buch - ein Krimi! - bei dem ich mit dem Textmarker am liebsten gedichtähnliche Passagen einfangen will, um sie niemals wieder zu verlieren. Hach.
Ich liebe Lisbeth Salander. So schlau, so schlagkräftig, so schräg, so unschön und unangepasst. Dieser 5. Band ist der zweite vom neuen Autor Lagercrantz, der von der Familie des verstorbenen Stieg Larsson die Erlaubnis bekommen hat, die Geschichte um Lisbeth und Mikael, den Wirtschaftsjournalisten, weiterzuspinnen. Ist ihm sehr gut gelungen, mit einer neuen, dichten Story und der wie immer guten Portion aus Lisbeths eigenem Leben verwoben. Megaklare 5 Seepferdchen.
Ok, mal wieder etwas anderes. Spannend, aber nicht so spannend. Gut geschrieben, aber nicht so toll. Der Protagonist aus der Army, geht, ok, aber nicht ganz so meins. Die Story könnte schneller laufen. Das ganze spielt in Florida, ja, es ist immer schön warm dort. Alles in allem etwas zu amerikanisch, etwas zu mainstream, pauschal, oberflächlich. Kann man so weglesen, muss man aber nicht. Im Verhältnis zu den anderen skandinavischen Granaten auf meinem Nachttisch leider 2 Seepferdchen Abzug dafür.
Sehr gut geschrieben, aber nicht so spannend wie der vorherige Teil "Stimmen". Gleichwohl schafft es Frau Poznanski einen einzuwickeln, man denkt gerne mit, kommt auf den Mörder, fiebert, ob man richtig geraten hat, weil natürlich nichts verraten wird. Das alles erst auf den letzten Metern, vorher fallen Andeutungen. Man ist sich nicht sicher, ob man richtig deutet und liest gefangen in der Handlung immer weiter. Lange keine Krimireihe mehr gehabt, bei der die Bücher so schnell durchgelesen waren. Unbedingte 5 von 5 Seepferdchen.
Da ist er wieder. Harry Hole, Querdenker, Serienmörderfänger, kaputter Alkoholiker, geliebt von Frauen aber auch gehasst, mittlerweile verheiratet. Zu Beginn der Geschichte natürlich nicht mehr ermittelnd, was sich dann schnell geändert hat. Der Fall reicht in die Vergangenheit zurück und, Achtung Spoiler, ob er am Ende mit seiner Kollegin im Suff noch ein Kind gezeugt hat, bleibt vorerst offen. Somit besteht die Hoffnung auf einen 12. Band. Dieser Kommissar wird niemals langweilig. Beste 5 von 5 Seepferchen.
Kommissar Dühnfort aus München und seine (mittlerweile) Gattin Gina sind nun schon beim 8. Fall angekommen. Der Band ist gut lesbar, aber wie Tino Dühnfort selbst betont, ist er kein Fernsehkommissar mit Actionhandlung. Manchmal etwas spießig und zu behäbig bleibt man trotzdem gerne am Ball, weil gut geschrieben. Warum ausgerechnet die Handlung mit der persönlichen Situation des Ehepaars verwoben wird, ob sie ein Kind mit Down-Syndrom nun gebären oder nicht, bleibt mit schleierhaft. Unnötiger Versuch, den Charakteren Realität und Tiefe zu verpassen. Wenn ich einen Krimi lese, brauche ich dies doch gar nicht. Dafür ein Pferd Abzug. Und für das fehlende Tempo.
Dieser 3. Band um eine Kommissarin in Salzburg und einen Kommissar, zwischen denen sich so langsam eine Liebesbeziehung anbahnte, hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm. So stand er bis vor kurzem im Regal. Nun gelesen kann ich nur sagen: warum nicht eher? Supergute, dichte Story, glaubhafte Charaktere, verwobener Fall, der am Ende eine super Zuspitzung und ein überhaupt nicht erahntes Ende mitbringt. Spannend getextet. Den vierten Band habe ich gerade auf dem Nachttisch. Unbedingt lesenswert!
Sehr spannend geschrieben. Wie immer vermischt Eschbach gekonnt Historie, Physik und Fantasie. Am Ende überschlägt sich die Handlung, wird dann doch trotz bisheriger Logik verworren und endet abrupt. Daher ein Seepferd Abzug. Aber unbedingt lesenswert!
Nachdem der erste Band bei mir nicht so gut abgeschnitten hat: dieser hier ist besser. Das mag daran liegen, dass die Autoren den Rat ihrer Lektorin beachtet haben um an vielen Stellen die Geschichte zu entwirren. Trotzdem habe ich als Leser immer das Bedürfnis, durch meine Fantasie zum Plot beim Lesen vorangetrieben werden zu wollen. Dies macht für mich ein gutes Buch aus, dass ich mir vorstelle: "Oh, kommt als nächstes das, oder das? Schnell weiter lesen." Und dies haben diese Bücher halt nicht bei mir erzeugt. Schade. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich Teil III überhaupt kaufe.
Ja, erwarten Sie keine anspruchsvolle Handlung. Gleichwohl ist dieses Buch einfach klasse zum Wegträumen, solche Bücher gibt es und das ist auch gut so. Es muss nicht immer Julie Zeh, Margaret Atwood oder John Irving sein. Auch Frau Andrew kann gut und spannend schreiben, auch wenn Sie sicherlich nie einen Nobelpreis gewinnen wird. Schöne relaxte Stunden sind aber auch viel wert! Ein Seepferdchen Abzug, weil inhaltlich eben so gar nicht preisverdächtig.
Sehr schöne Geschichte rund um zwei Frauen in Wales, die eine lebt als Kräuterkundige im 7. Jahrhundert, die andere heute. Beide sind verbunden durch das Carreg Cottage. Beide erleben Abenteuer, Leid und Liebe und sind miteinander durch die Zeit verknüpft. Ein Seepferdchen Abzug, weil die Sprünge zwischen den beiden Geschichten manchmal etwas anstrengend sind.
Weiter geht es mit den französischen Kommissaren, die an irgendeinem schönen Ferienort, zumeist gelegen an einer schönen Küste, in den verschiedensten Fällen ermitteln. Pierre Durand ist dabei ähnlich sorgfältig aber auch ein wenig langweilig unterwegs wie Bruno, Chef de police*. Deshalb gibt es auch nur 3 Seepferdchen für diesen durchaus spannenden, soliden Krimi, welchem aber an manchen Stellen, auch ermittlerisch, der Pfiff und das Verschmitzte, Intelligente fehlt. Liest sich aber alles in allem gut weg.
In seinem Clairefontaine* notiert er alles zu seinen Fällen, der supersympathische Kommissar Georges Dupin. Allerdings weiß ich nie, ob ich ihn, seine Freundin Claire oder seine beharrliche Assistentin Nolwenn am liebsten mag. Dieser Band hier spielt im Urlaub von Georges und Claire, umgeben von vielen rosa Steinen an der Küste der Bretangne und es wird natürlich NICHT ermittelt. Dafür helfen alle ganz fleißig, einen vertrackten Fall zu lösen, das Hotelbesitzerehepaar, die Polizistin vor Ort, die Zeitungsverkäuferin und der Frisör. Und, Achtung Spoiler, am Ende kommen sich Georges und Claire noch näher. Ein ganz wunderbarer 6. Band. Unbedingte 5 Seepferdchen.
Riley, immer eine sichere Bank. Ein wenig Griechenland, viel Liebe, viel Geheimnisse, somit viel Verwirrung und Hoffnung, dass sich alles zum Besten ergibt und ein Shakespearsches Happy-End. Riley schreibt bei allen diesen Standardzutaten trotzdem immer spannend und in einem guten, nicht zu flachen Stil. Unbedingt 5 Seepferdchen.
Oh man, der nächste Band kommt erst im Oktober! Dieser hier spielt im Süden von England und ist einfach wunderbar zum wegträumen, mitfiebern und einfach klasse. Und er spielt teilweise in einer Bibliothek! Ich schmelze dahin. Wie immer gibt es dazu um eine der Schwestern in diesem nunmehr 3. Band schrullige Charaktere und eine spannende Story, in der die Protagonistin zu ihren Wurzeln findet und damit Liebe und Ruhe erntet. Klare 5 von 5 Seepferdchen.
Joah. Dieses Buch ist nunja. Gut geschrieben? Auf jeden Fall. Mit interessanten Charakteren? Yes. Einer guten Fantasie-Idee? Aber ja. Es ist magisch, ein bisschen Mittelalter, fremde Welten, alles prima. Warum dann nur 3 Seepferdchen? Weil es wieder eines dieser Bücher ist (siehe die letzte Rezension zu Kate Morten), die mich echt ADHS-mäßig verlieren. Was war der Auftrag? Wer sollte getötet werden? Krieg mit wem? Warum überhaupt? Hä? Bis zum Ende des 1. Bandes ist mir nicht klar, warum die jetzt eigentlich anfangen, aufeinander einzuschlagen. Aber das ist ja klassisch, bei Kriegen. Liest sich aber super.
Kann es sein, dass irgendwann so jeder Serienschreiber erlahmt? Ich selbst hab ja auch manchmal keine Lust zum Bloggen. So ähnlich muss es Frau Pauly bei diesem Band gegangen sein. Wie immer eine grandiose Mama Carlotta, aber das war es dann auch schon. Der Fall hat sich quasi von selbst gelöst, der Unmut des Kommissars wurde immer spürbarer beim Lesen und ja, vermutlich ist wieder ein Gnadenseepferdchen unter den dreien dabei. Frau Pauly, sie brauchen dringend eine neue Protagonistin & einen neuen Plot - Sylt ist langsam auch "Ende & Over".
Hier löst nun Leon Ritter, Rechtsmediziner aus Deutschland und in der Provence im beschaulichen Örtchen Lavandou gelandet, zusammen mit seiner Freundin Isabell Morell, den dritten Fall. Nach Tödlicher Lavendel* und Schwarzer Lavendel* folgt nun der Gefährliche Lavendel. Mal sehen, wann die Adjektive und Ideen für die Fälle ausgehen. Bisher nicht der Fall, wie in diesem soliden dritten Teil, der spannend zu lesen war.
Klare 5 Seepferdchen. Isabelle Bonnet ist mit meine Lieblingsfigur unter den französischen Ermittlern, zusammen mit ihrem schrägen Helfeshelfer Apollinaire. Entspannt zwischen zwei Fällen ermittelt sie in einem Kunstbetrug, aus dem zwischendurch eine Entführung wird und löst das Rätsel um einen toten Pariser Politiker. Spannend und gut aufgebaut, flüssig und humoristisch geschrieben. Keine Weltliteratur, wie alle diese Krimireihen eben sind.
Man muss ja schon sehen, bei diesen ganzen französischen Kommissaren und Kommissarinnen den Überblick zu behalten. Nicht alle sind einem ja auch gleichsymphatisch oder Lösen die Fälle so schwungvoll wie andere. Roger Blanc gehört zu den guten und löst hier mal wieder ein großes Rätsel um einen toten Wracktaucher und eine tote Umweltaktivistin. Wie das dann alles zusammenhängt? Lies selbst!
Dies ist der dritte Part der Carnivia-Trilogi rund um Capitano Kate Tapo, ihre US-Army Freundin, den als Kind entführten Mathematiker und Programmierer des virtuellen Venedigs "Carnivia" und diverse andere bekannte Personen aus den ersten zwei Teilen. Fazit: wie manchmal in 3. Teilen wird es etwas wirr und die Story wirklich unnötig komplex und fulminant. Aber trotzdem: gute, gern gelesene Thriller aus Venedig mit einer schönen Portion Nerd-Effekt. Stieg war trotzdem weit besser.
Der zweite Teil der Trilogie um eine Ermittlerin in Venedig und ihre Freundin der US-Army ist noch besser als der erste Teil. Zudem weiß ich nun, was die CIA an Papieren bezüglich der Folter - NICHT Folter - veröffentlich hat (in echt) und was water boarding tatsächlich bedeutet. Zart besaitet sollte man für dieses Buch nicht sein. Ganz klare Empfehlung.
Dieses Buch soll laut Einband und der Zeitschrift Il Piccolo der "würdige Nachfolger von Stieg Larssons Millennium-Trilogie" sein. Ok? Wegen dem bisschen IT-Gedöns im Plott? Stieg hätte auf meiner Seepferchenskala übrigens klare 10 von 5. Das dazu. Aber gutes Marketing sells und somit lese ich nun diesen spannenden Thriller, der in Venedig spielt. Gut aufgebaut, spannend zu lesen und was soll ich sagen: Venedig halt, hach! Alles in allem am Ende aber "nur" guter Durchschnitt, daher ein Pferdchen Abzug.
Ein schönes Buch, durch welches man viel über die Autorin lernt. Der Autor hat, wie es mir als seltene Leserin von Biografien scheint, immer gut recherchiert und gibt auch brav und ordentlich Quellen & Sonstiges an. Auch Bilder fehlen nicht. 3 Seepferdchen gibt es, weil Andersen einen Schwerpunkt im Leben von Frau Lindgren immer wieder kreisend beschreibt und davon gar nicht loskommt, was mich am Ende schwer genervt hat. Ohne zu spoilern hier ein kleiner Leser-Tipp: einfach überpringen und weiter schmökern, man versteht ihr Leben auch ohne die 5. Wiederholung.
Weiter geht es mit den Durchschnittsromanen. Als wirklich eingefleischter Irving-Fan hatte ich mich so auf diesen Roman gefreut. Er lässt sich auch gut an und die seltsame Schwester des Protagonisten, die Gedanken lesen kann und ihre eigene Sprache spricht, haben mich fasziniert und ein wenig an die Charaktere aus den Allende-Romanen erinnert. Wohl auch, weil der Roman in Südamerika anfängt. Irgendwann hat auch Irving mich dann verloren. Nun lese ich ein Sachbuch, den Spiegel und die Zeit im neuen Print-Abo. Vielleicht ist ja irgendwann mal wieder Irving-Zeit. Also 3 von 5 Seepferdchen, anders geht es leider nicht.
Nun musste mal wieder Max Frisch sein, nach all dem anderen Gedöns. Es ist schon toll, wie ein Roman aus den Jahren 1953/ 1954 einen Sog entwicklen kann. Aber wie schon Friedrich Dürrenmatt im Vorwort vermeldete. "[...] Ohne Mitmachen ist der Stiller weder zu lesen noch zu begreifen." Insgesamt stelle ich aber schon fest, dass ich in meinen jugendlichen Sturm- und Drangzeiten zum Abi und im Studium literarisch weit aus aufnahmefähiger war, als Heutzutage. Daher kommt mir nun der Durchbruchsroman von Frisch auch als das vor, was er ebenfalls ist: in weiten Phasen sehr verworren. Daher ehrliche 3 von 5 Seepferdchen, ich Banause.
Hervorragend, die 4 Thriller um die OPCOP-Gruppe rund um den aus früheren Romanen bekannten Chef Paul Hjelm sind vielschichtig und grandios. Es gibt ebensoviele Handlungsstränge wie Ermittlerpaare (so 4-6) und man muss schon aufpassen, dass man die Übersicht behält, wenn man die ganzen, unfassbaren Ausmaße der Story erkennen will. Am Ende kommt es zu einem Tarantino-gleichen Schlussmassaka, in welchem die Guten wie durch Zauberhand, zwar angeschlagen aber ansonsten klar in der Überzahl überleben. Irre gut geschrieben, wenn möglich, würde ich 6 Seepferdchen von 5 geben.
Was war das denn? Im Prinzip nur 0 von 5 Seepferdchen, aber es gibt für den 8. Fall um den Kommissar Thomas Andreasson 2 Gnadenpunkte. Die anderen Fälle haben mir in den Schären eigentlich immer gut gefallen, oder ich war anders drauf. Nun gut. Hier aber habe ich vor lauter schlechten Schwingungen beim Lesen schlechte Laune bekommen. Ja, die Welt ist nicht gut, aber muss denn alles so elendig sein? Alle haben schlechte Laune, Beziehungsprobleme über die sie nicht reden können, sind bösartig oder ignorant. Ne, nichts für mich, Frau Sten, diesmal leider daneben.
Eigentlich lese ich Kate Morton ganz gerne. Sie schreibt meist so richtige Urlaubsschmöker mit dichter Handlung, nicht zu seichtes Gewässer. Beim Seehaus musste ich auf der Mitte aber stranden, vielleicht lag es an der aufkeimenden Grippe und den Kopfweh. Aber sie hat mich diesmal auf fast jeder Seite verloren, der Satz beginnt mit einem Thema, endet ganz woanders, es kam mir alles ein bisschen ADHS-mäßig vor. Anstrengend und diesmal nicht durchzuhalten. Obwohl die Story um ein Geheimnis mit den üblichen Zutaten aus Liebe & Verrat schon prima war. Falls man sich merken konnte, worum es gerade geht. Daher knappe 3 Seepferdchen.
Dieses Buch nahm ich in die Hand, weil ich dachte, es sei ein historischer Roman. Weit gefehlt, es fing in der heutigen Zeit mit einem Todesfall an (es musste erstmal jemand sterben, ehe ein wundersamer Koffer gefunden, vererbt und der Beginn der wirklichen Geschichte sein konnte). Irgendwie waren die Protagonisten seltsam und unsympathisch. Daher nicht zu Ende gelesen und nur ein Seepferdchen. Wer weiß, vielleicht hätte ja was draus werden können, beim weiterlesen?
Jo Nesbø kann also auch ohne seinen Serienhelden Harry Hole richtig gute Bücher schreiben. In den Folgen um "Blood on snow" geht es aus meiner Sicht aber weniger wie in einem Thriller her. Das Versteck ist für mich eher ein wunderbarer Liebesroman. Mit skurillen Menschen und skurillen Situationen. Ein Muss für echte Norwegen-Fans. Und die Sache mit dem Rentier? Echt abgefahren!
Auch der 2. Band um die 7 Schwestern von Lucinda Riley ist klasse. Diesmal mit viel Spannung um Grieg und Ibsen und einen Ausflug nach Norwegen. Das kann ja nur gut sein. Passend per Buchversand von der besten Ma der Welt für den Urlaub ausgeliehen. Eindeutige Leseempfehlung für Norwegenfans mit 5 von 5 Seepferden.
Im 3. Band der Feuerblüten-Trilogie liefert Sarah Lark (die historische Romane als Ricarda Jordan veröffentlicht, beides ein Pseudonym für eine dtsch. Schriftstellerin) nach gewohntem Rezept einen spannenden Herz-Schmerz-Neuseeland-Roman ab. Es müssen Männer sterben, ehe es für die Protagonistin der Richtige werden kann, es gibt eine Bösewichtin, viele Schafe und weites Land. Dazu ein paar historische Fakten über Neuseeland, die dortige Weberei-Industrialisierung & einiges an Geister-Maori-Wissen. Wie immer: Spannung pur, aber auch gewohnt seicht. Passt hier aber, daher volle 5 Seepferdchen.
Bruno ist immer eine sichere Bank. Und Walker hat Brunos Kochbuch: Rezepte und Geschichten aus dem Périgord* gleich mit veröffentlicht. Der nunmehr achte Fall bleibt aber auf weiten Strecken undurchsichtig, weil nur Bruno glaubt, man habe ein Opfer und keinen natürlichen Todesfall. Ansonsten wie immer leckeres Essen aus dem Périgord, saubere Sprache und anspruchsvoll beschriebene Szenen & Charaktere mit einer logischen Handlung. Ein Seepferdchen weniger, weil manchmal etwas langsam.
Geht leider gar nicht. Nach 3 Seiten lesen bin ich genervt, gelangweilt und wirr. Liegt das an der Übersetzung? Schreiben Italiener so melodramatisch? Wenig Wortpfiff und seltsame Themensprünge. In den Fall kommt man so auch nicht rein und irgendwie schwingt so eine negative, depressive Art mit, die ich gar nicht mag. Ein Seepferdchen, weil es in Italien spielt. Ansonsten: besser nicht kaufen. Schnell wieder weggelegt. Ja, ich zwinge mich nicht mehr, Bücher zu Ende zu lesen. War zum Glück nur geliehen.
Das neue Team aus Sam & Molly ist Best Of Arne Dahl. Nach Abschluss der 4 Bände um die Opcop-Gruppe* geht es hier mit völlig neuen, sehr coolen Charakteren weiter. Die Geschichte beginnt in der Vergangenheit der beiden Protagonisten und endet mit einem spektakulären Cliff Hanger. Jetzt sitze ich hier ohne den nächsten Band und bekomme die Krise. Definitiv 5 von 5 Seepferdchen. Fortsetzung folgt unbedingt.
Superseichte Insellektüre. Wer als Juistfan Sandra Lüpkes kennt, kennt auch ihre Kommissarin Wenke. Nun schreibt Frau Lüpkes mit einer neuen Protagonistin über eine fiktive Insel in der Nordsee. Im vierten Band um Jannike, ihr Hotel sowie ihren chaotischen polnischen Familienanhang geht es heiß her um einen Fluch, die Rettung des Leuchtturms und Oma Maria kocht wieder wunderbare Cross-Over-Küche von der polnischen Ostsee rüber zur Nordsee. Einfach zum Weglesen! Klare maximale Seepferdchen-Anzahl.
Ein neuer ehemaliger Kommissar am Krimi-Himmel von Frankreich. Albin Leclerc und sein Boxer Tyson geraten den aktiven Kollegen bei einem alten Fall immer wieder in die Quere. Liest sich flott weg, der Kommissar ist gar nicht so knurrig, wie auf dem Einband beschrieben und die Atmosphäre im Fall sehr dicht und spannend. Die Geschichte selbst ist dabei echt gruselig. Nichts für schwache Nerven. Ein Seepferdchen Abzug, weil es vielleicht auch ohne den 1000. französischen Kommissar gegangen wäre.
Solide Krimikunst. Im nunmehr 5. Band rund um den ehemaligen Kommissar Philippe Lagarde und seine kochende Freundin Odette geht es wieder ein paar Tage ans Meer in die Normandie zur Aufklärung eines spannenden Falles. Für einen Foodie natürlich immer wieder schön, wenn es nicht nur um Leichen sondern auch ums Essen geht. Liest sich so weg, für ein wenig zu viel Mainstream ein Seepferdchen Abzug im Vergleich zu Büchern richtig großer Klasse.
Ich habe sie alle gelesen, die Bücher aus der Serie rund um den Israeli Gabriel Allon. Der Restaurator im Geheimdienst ist so schön feingeistig und melancholisch. Und er ist regelmäßig überaus praktisch dabei, mit seiner absolut liebenswerten Frau und seinen verschrobenen Geheimdienstkollegen ein paar Leute völlig brutal aus dem Weg zu schaffen, dass man sich immer wieder betroffen fragt, ob man so etwas gut finden kann. So nett sind alle! 4 von 5 Seepferdchen, weil nach gefühlten 100 Bänden die Storys dann doch etwas vorhersehbar sind.
Xavier Kieffer betreibt ein kleines Restaurant in Luxemburg und allein dafür ist die Serie von Tom Hillebrand mit diesem nun 5. Band extrem lesenswert. Ich will da auch mal hin! Solange dies nicht der Fall ist, lese ich fleißig und begeistert weiter. Diesmal geht es dabei um einen spannenden Fall um einen Gastroführer, der im 2. Weltkrieg beginnt. Weil die Story etwas (nun ja, ein ganz klitzekleines wenig) langatmig und auch etwas hergeholt ist, ein Seepferdchen weniger.
Ein seichter Schmöker-Krimi mit viel Lokalkolorit und Vorortwissens-Vermittlung. Wer das Fischland kennt, wird es mögen. Ich lese die Reihe von Corinna Kastner gerne so nebenbei weg. Wer noch nie in Ahrenshop, Wustrow oder dem schönen Born war, wird sich ob der durchschaubaren Protagonisten und dem leichten Plot vielleicht langweilen. Auf dem großen Parkett der Konkurrenz daher nur 3 von 5 Seepferdchen.
Ein verstörendes Buch. Es spielt zur Entstehungszeit der RAF und 1998, als die Mutter der Protagonistin Angelika nach jahrelanger Haft aus dem Gefängnis entlassen wird und in das Leben ihrer Tochter eindringt. Was ist gut, was ist böse? Wie gelangt man in eine Organisation wie die RAF? Bewusst? Unbewusst? Darf eine Tochter ihre RAF-Mutter überhaupt lieben? Die klassischen Fragen, das Buch regt zum Nachdenken an. Aber es ist unendlich langweilig und kommt nicht wirklich vom Fleck. Daher leider nur zwei Seepferdchen.
Tja, manche Bücher lesen sich vom ersten bis zum letzten Satz einfach so durch. Man taucht ein und nicht wieder auf. Das muss dann auch nicht immer große Literatur, irre ausgefeilte Handlung oder der megaspannende Krimi sein. Absolut bestes Schmökerniveau, ich hoffe, es geht bald weiter. Klare 5 von 5 Seepferdchen.
Juli Zeh, wie immer der Hammer in meinem Bücherregal. Die Charaktere in diesem Buch sind vielschichtig, die Story ebenso. Ich verliere mich in den Sätzen, Wortschönheiten, man verpasst dabei fast, worum es geht. Und bis ich geschnallt habe, dass Unterleuten der Ort ist, in dem die Handlung spielt, so unter Leuten. Ach, Juli. Danke. Manchmal muss man sich dann doch vor lauter Worten zum Weiterlesen aufraffen. Dafür 1 Seepferdchen weniger. Sorry.