Das Norwegen Backbuch

"Von rustikalen Broten über saftige Beerenkuchen bis zu feinen Weihnachtsplätzchen – die norwegische Backtradition ist reich und vielfältig. Die preisgekrönte Food-Bloggerin Nevada Berg lebt auf einem Bauernhof mitten in Norwegen und präsentiert in diesem einmaligen Backbuch ihre besten Rezepte für landestypische Klassiker und modern interpretierte Köstlichkeiten: Mandeltarte mit Brennnessel-Creme, Oregano-Brot mit wilden Blaubeeren, Wacholderschnecken, Wikinger-Pizza mit Walderdbeeren, Apfelkuchen mit Gin-Karamell und natürlich Lefse, das traditionelle norwegische Fladenbrot. Geleitet von den Jahreszeiten, enthalten die 90 süßen oder herzhaften Rezepte das Beste, was die Natur bereithält. Herrliche Fotos fangen die schönsten Stimmungen der norwegischen Landschaft ein, ob Mitternachtssonne oder eisiges Winterlicht. Ein köstliches Fest des naturnahen Landlebens und der nordischen Backkultur."

I love it. Ich liebe die Bücher von Nevada und sie sind täglich und vor allem ganz jährlich mein Begleiter, wenn ich etwas schönes aus dem Norden backen (oder kochen) möchte. Einige Rezepte haben mich bereits inspiriert, zum Beispiel die legendären Waffeln mit Gudbrandsdalen, einem Braunkäse aus Norwegen, der bei uns immer im Gepäck ist, wenn wir aus Dänemark oder Schweden wieder heim kommen.

Das Buch wird nun schon seit einem Jahr vielfach verwendet. Backen im Einklang mit den Jahreszeiten hat also ganze 12 Monate funktioniert und mir immer wieder tolle Ergebnisse spendiert. Zuerst und zuletzt mit dem oben abgebildeten Rhabarberrezept. Einfach, überschaubar, lecker. 

Wenn man das Buch aufschlägt, landet man erst einmal in einer Winterlandschaft. Das erste Kapitel heisst "Winterlicht" und das ist auch der Rote Faden, alleine die Wörter sind so schön und lassen in meinem Kopf sofort passende Bilder und Rezeptwünsche entstehen. Es folgt "neues Licht", "Mitternachtssonne", "Feuer und Eis", "Dunkelzeit" und ein Register nebst Dank der Autorin. Ihr erstes Buch, "The North wild Kitchen" heisst übrigens genau so wie ihr Blog.

Der erste Satz trifft dann eigentlich alles "Backen ist eine sinnliche, vielschichtige Erfahrung". Genau so, meist recht kontemplativ, fühle ich mich beim Backen in meiner Küche. Arbeit mit Präzision auf der einen Seite, Messen, wiegen, man konzentriert sich, dann mit den Händen, formen, schnippeln. Und am Ende beobachten, was im Ofen so passiert und danach mit allen Sinnen genießen. Die Kunst von Nevada: sie bringt alles das auf dem Papier herüber, mit tollen Fotos und Landschaftsaufnahmen als Ergänzung zum norwegischen Leben drinnen und draußen durch das Jahr. 

Die Rezepte variieren von "etwas aufwändiger" (aber immer gut beschrieben und machbar) und länger mit viel Hefegehzeiten bis hin zu einfachem Pfannkuchen. Ich habe die Anzahl der verschiedenen Hefeschnecken im Buch übrigens nicht gezählt - es kommen einige zusammen und ich war über jedes entzückt. Im Winterkapitel findet man viele Brotrezepte und wenig "eher süßes". Viel Obst und andere Zutaten entsprechen ja auch nicht dieser Jahreszeit. Später dann gibt es ein paar Zutaten (Brennnessel, Löwenzahn), die ich gut in meiner Leinemasch Natur-Umgebung finde, die aber bestimmt nicht durch jeden verwendbar sind. Hier macht man entweder einen Bogen um das Rezept (Mandeltarte mit Brennesselcreme, Fladenbrot mit Bärlauch und Brennessel) oder verwendet einen Ersatz. Dies gilt auch für die klassische, gesalzene Butter, die in Skandinavien immer zuerst greifbar ist, man ersetzt sie halt.

Ich kann das Buch jeder Backverliebten empfehlen. Es macht einfach Spaß, die Rezepte sind toll, die Bilder ebenso und ich mag schon gleich losfahren in den Norden und einfach vor Ort all das Weiterbacken, was mich die letzten 12 Monate begleitet hat. Hefefladen, Rahbarberkuchen, Knäckebrot, Moltebeerkuchen mit Baiser, Toscakuchen mit Marmeldale und vieles mehr!