Von CrowdFarming habe ich schon (selbstbezahlt) viel bestellt. Es kamen Orangen, Zitronen, Clementinen, Avocado und Mango zu uns. Nun habe ich Artischocken ausprobiert und zwar "das Gute Zeug von Bioplus aus Italien". Letzte Woche sind sie wohlverpackt und unbeschadet in bester Qualität bei uns angekommen, wurden kurz im Kühlschrank zwischengelagert und nun am Wochenende verarbeitet. Was wenige wissen, ich hier aber meist zur Saison der Zitrusfrüchte gerne teile: CrowdFarming hat auch einen "Bauernmarkt", bei dem man durchs Jahr einzelne Kisten eines Bauern erwerben kann. Man muss also nicht gleich etwas "adoptieren", denn dies ist das ursprüngliche Konzept, zu dem dann meist erst viel später die adoptierte Ware oft auch in einer größeren Menge angeliefert wird. Aktuell haben z.B. viele Bauern Zitrusfrüchte & Avocado im Angebot und die sind meist 1-2 Wochen später frisch auf dem Tisch. Denn das unterscheidet CrowdFarming von schnöder Supermarktware - die Früchte werden geerntet und direkt an die eigene Adresse versendet. Lecker und immer großartig im Geschmack. Bei uns gibt es zum 22.02. frische Avocado, die ich gerade bestellt habe.
Bei Artischocken selbst bin ich immer so ambivalent. Eine Kiste vom Italiener um die Ecke vor ein paar Jahren war so stachelig, dass ich beim Verarbeiten echten Hass auf die kleinen Mistviecher entwickelt habe. Diese hier haben mich nun mit dieser Erfahrung ausgesöhnt, denn die Bio-Artischocken waren nur am oberen Ende der Blätter leicht stachelig und sonst ganz wunderbar zu verarbeiten. Was man dabei wissen muss ist, dass doch schon relativ viel Abfall entsteht. Denn nicht umsonst bekommt man z.B. für fertiges Antipasti "Artischocken-Herzen" in Olivenöl. Im Prinzip isst man "nur" den inneren, sehr weichen und schmackhaften Teil der Frucht.
Die Qualität dieser Artischocken hier war sehr gut. Das erkennt man daran, dass beim Abnehmen der frischgrünen, knackigen äußeren Blätter meist schnell der "feine, helle essbare Teil" erscheint und beim Durchschneiden in der Mitte kaum ein Fruchtstand aus Heu, also das innere einer Blüte vorhanden ist. Dies ist bei großen, meist überreifen Supermarktartischocken der Fall und leider beim Essen nicht so schön und sehr strohig, holzig. Meine Artischocken aus der CrowdFarming Kiste waren perfekt.
Das daraus entstandene Risotto war natürlich nur ein Teil der Menge in der Kiste, die komplett auf den Bildern zu sehen ist. Der Rest ist als Artischockenherzen sauer in Essigwasser gekocht & danach in Olivenöl eingelegt worden und wartet nun auf den ersten italienischen Pastaabend als Vorspeise auf der Terrasse. Hach, der Frühling kann kommen.
Apropos kommen: der Skrei ist angekommen. Der fette Winterkabeljau ist nun beim Fischhändler des Vertrauens zu kaufen, in diesem Jahr noch teurer als sonst aber zu diesem Risotto der Oberknaller. Angebraten mit Haut in der Pfanne und dann bei 100°C im Ofen durchgezogen war er butterzart und toll zum cremigen Reis. Yummi. Weil nach dem Anrichten des gesamten Gerichtes leider das Tageslicht weg war, hat er es nicht mit auf das Bild geschafft. Sorry!
Wer übrigens keinen Fischhändler seines Vertrauens hat, kann bei Genusshandwerker bestellen. Die haben auch andere tolle Produkte & liefern zuverlässig 1A-Ware gut gekühlt.
Info
für 2 Personen
20 Minuten Vorbereitungszeit
30-40 Minuten Zubereitung
dazu passt Skrei aus der Pfanne
WerkzeugE & Maschinen
Zutaten
für die Artischocken & die Brühe:
4 Artischocken (klein), äußere Blätter ab, geviertelt, Heu falls vorhanden vorsichtig entfernt
2 Knoblauchzehen
2 Lorbeerblätter
4 Pfefferkörner
2 Wacholderkörner
1 l Hühnerbrühe (oder Gemüsebrühe)
für das Risotto:
1 guter Schuss Olivenöl
2 EL Butter
2 Schalotten fein gewürfelt
2 Knoblauchzehen fein gewürfelt
150-180 g Risottoreis Carnaroli*
1 Schuss Noily Prat* (optional, sonst später einen Schuss Zitrone)
Brühe von oben
Salz zum Abschmecken, ggf. Zitronensaft, s.o.
1 EL Butter eiskalt
5 EL geriebener Parmesan
zum Garnieren:
Artischocken-Viertel aus der Brühe
Zitronenspritzer
Schwarzer Pfeffer frisch gemahlen
wer mag serviert dazu gebratenen Skrei
Zubereitung
1. Bereite die 4 Artischocken zu. Entferne den Stiel und die äußeren Blätter, viertel dann die Blüte und entferne, falls vorhanden, das Heu aus der Mitte. Vorsichtig: nicht zu viel vom Artischockenherz entfernen.
2. Erhitze den Hühnerfond, gib die Gewürze und den Knoblauch dazu und koche ihn auf. Lass dann ca. 8 Minuten die Artischocken mitköcheln, bis sie bissest gar sind. Entferne die Artischockenviertel mit einer Siebkelle aus dem Sud. Reduziere die Temperatur.
3. Schneide den Knoblauch und die Schalotten klein. Erhitze Olivenöl und Butter in einem Topf. Gibt die Schalotten und den Knoblauch sowie den Reis dazu und lass alles glasig andünsten. Es darf aber nicht bräunen. Lösche mit einem guten Schuss Wermuth oder Weißwein ab gibt dann von dem Hühnerfond Kelle für Kelle zum Reis und rühre zwischendurch um. So saugt sich der Reis mit Flüssigkeit voll und gart und Reisstärke löst sich und macht das Risotto cremig. Das dauert circa 30-40 Minuten.
4. Falls du das Risotto mit Skrei servieren willst, ist kurz vor Garende des Reis jetzt der richtige Zeitpunkt ihn zu braten. Stelle zuerst den Ofen auf 100 °C. Gebe dann Olivenöl in eine beschichtete Pfanne und den Skrei zuerst mit der Haut nach unten hinein. Brate ihn dann von dieser und dann der anderen Seite ein paar Minuten an und gebe ihn dann in den Ofen zum durchziehen. Insgesamt dauert das nicht lange, alles in allem vielleicht 10-12 Minuten (inkl. kurzer Zeit im Ofen), sonst wird der Fisch zu trocken.
5. Stelle das Risotto fertig: nehme es von dem Herd, gebe die kalte Butter in kleinen Stücken hinein sowie den geriebenen Parmesan. Rühre alles unter, und setze bei Bedarf einen Deckel drauf bis der Fisch fertig ist.
6. Richte alles auf einem großen Nudelteller an. Zuerst die Hälfte des Risotto, darauf den Skrei und drum herum die geviertelten Artischocken. Gebe einige Spritzer Zitrone und frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer hinüber.
Quelle
Eigenes Rezept.
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