Diesen Salat mache ich nur für mich. Der Gatte isst keinen Oktopus. Er hat bei wohl keinem einzigen Tier Probleme, es zu essen. Aber der Oktopus ist im zu schlau, zu süß, zu wunderbar. Daher verschmäht er ihn komplett auf dem Teller. Ich bin mir gar nicht sicher, ob er ihn mag, also so rein geschmacksmäßig. In der freien Natur habe ich noch nie einen Oktopus gesehen, im Aquarium durchaus häufig. Und ja, diese Tiere sind schon sehr erstaunlich. Ich mag sie trotzdem sehr, also in diesem Fall auf dem Teller. Und dort als wunderbaren, einfachen Salat mit bestem Olivenöl, etwas Zitronensaft, Salz und frischem Pfeffer. Mehr braucht es nicht. Unschlagbar gut.
Lange habe ich mich dabei nicht an die Zubereitung eines ganzen Oktopus gewagt. Ich war mir nicht sicher, wie man ihn am besten zart bekommt und ob das überhaupt klappt. Hier kann ich allen völlig die Sorge nehmen. Gute Ausgangsqualität und ein wenig Zeit im Kochwasser und schon gelingt alles mühelos. Trau dich also. Gerade zum Silvesterabend als Vorspeise ist es ein tolles und doch so einfaches Rezept, welches man gut vorbereiten kann.
Und sonst so? Wir sind im Winterwonderland gelandet. Haben uns aus den eigenen 4 Wänden in die 4 nordischen Ferienhauswände transportiert, sind einmal kurz im Super Brugsen zum Einkaufen gewesen und staunen nun, was es hier für ein Wetter gibt. Schnee, Eis, Sonne, wenn man im Wald steht und es nicht besser weiß denkt man, man ist in Österreich. Wow. Es ist also alles ganz gemütlich, der Ofen schmurgelt gerade das Lamm zum Abendessen, um uns herum füllen die Häuser sich mit Silvestergästen. Der zweite Weihnachtstag scheint ein beliebter Tag zur Anreise zu sein. Am Strand haben wir einen Fuchs gesehen. Dieser zerrte an etwas, was vielleicht ein toter Vogel, Fisch oder eine tote Robbe war - oder eine kaputte Socke, wir werden es nicht erfahren. Der Strand selbst ist sonst einigermaßen unspektakulär. Von ganz weit weg sahen wir etwas, was vielleicht eine angeschwemmte orangene Boje war, ansonsten bei fast Windstille außer ein paar Muscheln: Nichts. Gähnende Bernsteinleere. Nur es stinkt genau so wie im Sommer.
Derweil staunen der Gatte und ich, wie unangestrengt das Kochen und Backen mittlerweile funktioniert. Früher, als ich auszog, war ein Braten und eine Mehlschwitze für mich reinste Magie. Heute und vor allem viel Kochphysikverständnis später: easypeasy und das zu Recht. Man kann nichts falsch machen, wenn man eine kleine Lammkeule bei 150°C bis zur gewünschten Kerntemperatur in den Ofen schiebt. Keine Umluft, damit es nicht zu trocken wird, das war es. Und man kann keine Mehlschwitze ruinieren. Gleiche Menge Mehl wie Butter, nicht zu viel Hitze, dann Flüssigkeit bis die Soßenkonsistenz nach Wunsch entsteht. Es ist so einfach. Ebenso wie der hier zubereitete Oktopus, der süße. Fürs Protokoll: man will keine Weihnachtsfilme mit mir sehen. Ich bin enttäuscht, kompensiere das aber mit genügend Kaffee, der mir zubereitet und ans Sofa gebracht wird. God Jul!
Info
für 4 Personen
10 Minuten Vorbereitungszeit
50 Minuten Kochzeit
5 Minuten Anrichtezeit
WerkzeugE & Maschinen
Zutaten
für den Tintenfisch:
1 mittelgroßen Tintenfisch
1 Lorbeerblatt
Salzwasser
Eis
für den Salat:
kleine Tomaten, halbiert
bestes, frischgrünes Olivenöl
Zitrone, gepresst
Pfeffer
Salz
den Tintenfisch
frische Petersilie
Zubereitung
1. Wasche den Oktopus. Gebe ihn dann mit etwas Salz, 2-3 Lorbeerblättern, einigen schwarzen Pfefferkörnern in einen Topf und bedecke ihn mit kaltem Wasser. Koche das Wasser auf und reduziere es dann zu leichtem simmern herunter. Lass so den Oktopus 50 Minuten garen. Beim Stich mit einem kleinen Messer merkt man, wenn es sich zart anfühlt, das er fertig ist. Gieße ihn ein Sieb und schrecke ihn mit Eiswasser kurz ab. Lass ihn komplett auskühlen, häute ihn dann, entferne die dicke obere Platte, falls noch nicht geschehen und kühle in vollständig aus. Schneide ihn dann in ca. 1 cm dicke Scheiben bzw. Stücke.
2. Richte auf einem Teller den Oktopus mit den Tomaten an, gib etwas Zitronensaft, bestes Olivenöl, Pfeffer und Salz darüber und garniere mit Petersilie (oder lass es, wie ich).
Quelle
Eigenes Rezept.
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