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"Wenn wir nicht in den Urlaub fahren können, dann kommt der Urlaub eben zu uns. Die 70 internationalen Rezepte in diesem Kochbuch holen das Urlaubsfeeling nach Hause.
Damit wird die eigene Küche zur Taverne, zur Strandbar oder zur thailändischen Garküche. Warum auch in die Ferne reisen? Daheim ist es eh am Schönsten, besonders wenn es schmeckt wie in der Traumregion."
"Die besten Gerichte gegen Fernweh" heißt der Untertitel dieses Buches aus dem Christian-Verlag. Ich bin gespannt, haben der Gatte und ich doch extrem seltenst Fernweh, also so richtiges, weil wir eben am liebsten in Dänemark sind und ganz ferne Ziele, die nur per Flugzeug zu erreichen sind, kategorisch meiden. Alles, was nicht per Zug, Auto, Fahrrad oder Fähre zu erreichen ist, bleibt von uns unentdeckt. Gleichwohl "essen" wir weltweit und damit kommt so ein Buch, in dem man quasi die Küche der Erde vom Sofa aus erforschen kann, gerade richtig. Haben Verlag und Autor wohl eher an unerfüllte Urlaubswünsche während Corona gedacht, bin ich also völlig pandemieunabhängig von diesem Konzept entzückt.
Aber starten wir nun mit einem Blick auf und in das Buch. Von außen kommt es in guter Größe, ca. 2 cm dick und im Hardcovereinband mit relaxten Urlaubsfarben daher. Passt also schon mal. Ein Buch, an dem das Auge definitiv hängen bleibt. Innen dann matt samtiges, wertiges Papier, ein Lesebändchen (yeah!) und sehr viele ansprechende Bilder, sowohl von Land & Leuten als auch vom Essen dort.
Das Inhaltsverzeichnis verrät, dass wir eine Weltreise vor uns haben: das erste Kapitel ist "Europa", darin Unterüberschriften der bereisten Länder, darin die Rezepte. Wir starten mit Österreich mit 5 Gerichten. Es folgen weitere europäische Länder. Ich bin dann ganz verliebt: die Färöer-Inseln sind dabei, hach! Dann werden die Kapitel "Asien", "Afrika, Ozeanien & Australien" und zuletzt "Amerika & Karibik" vorgestellt. Insgesamt kommt man so auf einige Länder und 70 Rezepte. Zudem berichtet die Autorin sehr kurzweilig in einem Vorwort, wie sie "zum Reisen" gekommen ist, mittlerweile 65 Länder bereist hat und in wievielen Sprachen sie "das schmeckt aber lecker" sagen kann.
Steigen wir nun in den Rezepteteil ein, ich verprobe den Aufbau mal gleich an meinem tatsächlich einzigen Fernwehziel neben Island, den Färöer-Inseln. Diese liegen auf dem Weg zu Island, weit oberhalb von Dänemark und sind fast ganzjährig regnerisch, nebelig und sehr felsig grün. Obwohl dort oben im Norden, kommen sie mit ganz anderer Natur als Island daher und auch das Essen dort ist noch mal ganz anders. All dies wird am Anfang des Kapitels grob erklärt, ein paar "Inselausflüge" folgen, ein stimmiges Bild (Nebel & Grün). Dann das erste Rezept im Kapitel: die Fischsuppe. Diese hier ist "sehr speziell", da die Färöer wohl aufgrund der wenig selbst anzubauenden Obst- & Gemüsepflanzen in dieser Suppe auf Dosenpfirsiche zurück greifen. Kombiniert mit ein wenig Curry, Tomate und Sahne wird daraus tatsächlich eine sehr schlotzige Suppe, ich kann deren "Ursprung" aber leider so nicht verifizieren und weiß nicht, ob ein Färöer mir dieses Rezept als "typisch" nennen würde.
Nun kommen wir zum "verwirrenden" Teil im Buch, der auch einen Punkt Abzug durch mich bewirkt: nach der Suppe folgt ein Rezept aus Finnland, dann eines aus Estland und das war es dann zu Färö. Im Kapitel Schweden finde ich dafür den dänischen Hotdog und finde nun, dass hier, wenn schon denn schon, ein wenig mehr Präzision in der Zuordnung hätte erfolgen dürfen. Entweder, man hätte halt weitere Länder als Kapitel aufgemacht oder andere Überschriften. So bleibt es seltsam unsortiert.
Das Rezept selbst ist gut gelungen, einfach erklärt, Schrift und Text gut und verständlich. Da passt für mich alles. Blättere ich weiter im Buch herum, finde ich generell Rezepte, die Lust auf das Nachkochen machen. Auch in den knappen Geschichten zu Land & Leuten schmökere ich gerne und begrüße es, auch die "klassischen" Gerichte pro Land wiederzufinden, die ich ein wenig auch erwartet habe - man findet also auch gut Dinge, die man schon einmal gehört hat und immer schon mal kochen wollte. Wer super spezielle neue Länderentdeckungen erwartet, ist hier falsch.
In Summe halte ich also ein Buch in den Händen, welches nur an ein paar Stellen, vielleicht auch nur im durch mich kritischer betrachteten, auch weil bekannterem "skandinavischen" Teil Schwächen zeigt. Da dies bei Kochbüchern aber immer subjektiv bleibt, ist dieses Buch sehr zu empfehlen. Nicht nur während einer Pandemie, sondern vielleicht auch, weil wir in Zukunft alle ein bisschen mehr vom Sofa aus Reisen und nicht in den Flieger steigen.
BUCHWERTUNG
Nachgekochte Rezepte
Fiskasuppa - Färöische Fischsuppe, S. 76
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Angaben zum Buch
NINA SOENTGERATH
HOLIDAY KITCHEN
Die besten Gerichte gegen Fernweh
Christian Verlag
ISBN: 9783959615440
Erschienen am 18.05.2021
224 Seiten
ca. 100 Abbildungen
Format 19,3 x 26,1 cm
Hardcover
TrANSPARENZ & QUELLEN
Das Kochbuch "Holiday Kitchen" von Nina Soentgerath wurde mir für diese Rezension kostenfrei vom Christian Verlag zur Verfügung gestellt. Es fand keine Vergütung dieses Artikels statt. Der Text zur Rezension basiert auf meiner eigenen Bewertung und wurde nicht mit dem Verlag abgestimmt. Quellen Bilder & Zitate: Verlag.
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