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Der Pasta-Codex

SPAGHETTI MIT UNGEKOCHTER SOSSE - DER PASTA CODEX

WERBUNG - KOSTENFREIES REZENSIONSEXEMPLAR

Was für ein Buch. Es bringt 1,5 Kilo auf die Waage und man kann damit durchaus auch andere Dinge bewerkstelligen, als ein schönes Rezept daraus zu kochen: es als Unterlage für einen Laptop verwenden, es als Yoga Block einsetzen oder aber zur Fixierung beim Werkeln.

 

Aber kommen wir zurück zum Buch und fangen wie immer an, es von außen und innen genauer zu betrachten. Neben den 1,5 Kilo bringt es ein Format von 19 cm x 25,5 cm mit und eine Breite von 6 cm. Es ist also schon ein sehr dickes Buch, das Format hingegen "normal" und weder quadratisch noch so fitzelig klein, wie manche Bücher daherkommen. Im "Abspann" des Buches ist die Grammatur und Art des eingesetzten Papieres vermerkt und alleine dafür liebe ich den Callwey-Verlag - es fühlt sich nach einem richtig wertigen Büttenpapier an, so wie man es von schönen Hochzeitseinladungen kennt. Der Einband selbst ist fest und griffig - auf den ersten Blick und auf das erste Anfassen hin ein wirklich schönes Buch.

 

Im Innern dann der erste Schreck, auch wenn ich vorbereitet war: keine Food-Fotografien, "nur" Grafiken. Wie in der Verlagsbeschreibung zum Pasta Codex zu sehen, sind diese aber wunderschön, teilweise bunt illustriert, meist an den Rezepten schwarz weiß. So etwas muss man mögen und ich gebe zu, hätte ich ohne intensivere Beschäftigung nach diesem Buch in der Buchhandlung gegriffen und darin kurz gestöbert, ich hätte es nicht gekauft. Aber Obacht! Das wäre sehr schade gewesen.

 

Das Buch liefert dann im Rezepteteil das ab, was man erwartet hat: eine Pasta-Wiki mit 1001 Nudelgerichten. Daneben muss man wissen, dass die Originalausgabe 2020 im Verlag Rizzoli Intern. Publication erschienen ist und das Titelbild aus den Entwürfen für die erste Ausgabe 1973 entworfen wurde. Der Autor Vincenzo Buonassisi lebte von 1918-2004 und hat insgesamt fast 40 Kochbücher veröffentlicht.

 

Nun zum inneren Aufbau des Kochbuches: in einer kurzen Einführung wird man hilfreicherweise in die "Lesart" des Codex eingeführt. Die Kapitel und auch die Rezepte pro Kapitel steigern sich nach Umfang der Zutaten und im Kapitel von einfach bis aufwendig. Das erste Kapitel "Pasta mit Gemüse" startet somit mit dem einfachsten Gericht im Buch Nr. 1 "Spaghetti mit Knoblauch und Öl" und im letzten Kapitel 8 "Pasta mit Wild" endet das Buch mit dem Rezept Nr. 1001 "Maccheroni mit Kamelragout". Dies sollte nun niemanden verschrecken, denn das Kamelfleisch war neben den Hoden vom Hahn die wohl speziellste Zutat, die ich im Buch entdecken konnte. Ansonsten kommen die Gerichte bodenständig und auch mit normalen, beschaffbaren Zutaten daher, ein klares Plus des Buches, aber ja an sich der italienischen Küche. Ein für mich großes Manko ist allerdings das Register. Da ich nicht nach Rezept einkaufe, sondern frei nach dem großen Paul Bocuse "den Markt entscheiden lasse", suche ich eben immer Rezepte für vorhandene Zutaten und nicht andersherum. Und wie kann man da bitte etwas finden, wenn die Rezepte von A-Z nach den Nudelsorten sortiert sind? Ein Spaghetti-Rezept mit Tomaten findet man unter 100 anderen Spaghetti-Rezepten beim Buchstaben S und nicht nach der Hauptzutat Tomate bei T. Nun gut. Es geht in diesem Buch um Pasta. Schon klar.

 

So war ich dann gezwungen, einfach das ganze Buch zu studieren und mich zum hier ausgewählten Gericht inspirieren zu lassen. Und siehe da, das Codex-Prinzip geht auf. Arbeitet man klar in einem Kapitel vom Anfang zum Ende hin, findet man tolle Kreationen, einfache, klare italienische Küche und die drei Lesebändchen reichen schon bald nicht mehr zum Markieren von Rezepten aus, die ich nachkochen möchte.

 

Entschieden habe ich mich dann für das Rezept Nr. 8 aus Kapitel 1 mit "ungekochter Soße". Dieses Vorgehen kann ich klar für alle gestressten Corona-Menschen, die trotz fehlender Zeit ein schnelles, gutes Mittag- oder Abendessen auf den Familientisch zaubern möchten, sehr empfehlen. Die Soße wird am Vorabend vorbereitet, ist denkbar einfach, bei der Portionierung der Zutaten kann man nichts falsch machen und am nächsten Tag werden die frisch gekochten Spaghetti einfach heiß in die gut durchmarinierte Soße gegeben und das Ganze Ruck-Zuck serviert. Auch beim Durchlesen anderer Rezepte finde ich immer wieder klare Anweisungen, schlüssige Zutatenmengen, keine Übersetzungsfehler und eben gut machbare, italienische Pasta-Küche.

 

Alles in allem also ein gutes Kochbuch? Auf meiner Skala von 1-5 vergebe ich mit einer 4 die zweitbeste Note. Einen Abzug muss ich für das Register geben, welches für den "Codex-Gedanken" sinnvoll sein mag, aber eben nicht für meine Art des Kochens. Und ein Buch nur mit Grafiken ohne Fotografien muss man eben auch mögen. In Summe hat der Callwey-Verlag hier also ganze Arbeit geleistet und das Original vortrefflich ins Deutsche transferiert. Ein tolles Buch, welches mich ab nun inspirieren wird, abseits meiner eingetretenen Pasta-Pfade zu kochen!

DER PASTA-CODEX
Quelle Bild: Callwey Verlag
DER PASTA-CODEX
Quelle Bild: Callwey Verlag

Buchwertung

Nachgekochte Rezepte

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Leseprobe

Angaben zum Buch

Der Pasta-Codex

von Vincenzo Buonassisi

Callwey Verlag

Erscheinungsdatum: 16.03.2021 

Ausstattung: Gebunden

Seitenanzahl: 704

ISBN: 978-3-7667-2529-5

 

Transparenz & QuelleN

Das Kochbuch "Der Pasta-Codex" wurde mir für diese Rezension kostenfrei vom Callwey Verlag zur Verfügung gestellt. Es fand keine Vergütung dieses Artikels statt. Der Text zur Rezension basiert auf meiner eigenen Bewertung und wurde nicht mit dem Verlag abgestimmt. Quelle Cover, Bilder & Zitate: Verlag, siehe Links, Stand 01.04.2021.

 

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