Über diese Zwiebelsuppe streiten sich die Geister. Also eher der Rest der Esser auf der einen Seite und ich auf der anderen. Dies liegt vor allem an meinem mittlerweile gespaltenen Verhältnis zu Minze. Aber von vorne. Wir feiern hier anstelle Weihnachten ja, wie dem einen oder anderen bekannt ist, das Julfest. Dabei hat sich eingebürgert, dies in unserer Halle zu tun. Ähnlich wie zum Weihnachtsfest am 24. steht natürlich auch das gemeinsame Essen als ein wichtiger Bestandteil auf dem Plan - aber so, dass man es gut und übersichtlich zubereiten kann. In diesem Jahr hatte ich am Julfest frei und konnte somit etwas mehr zaubern. Es sollte eine selbstgemachte Suppe und einen Nachtisch geben und dazwischen die obligatorischen Würstchen im Brötchen vom Grill.
Ich begab mich auf die Suche für die Suppe, der Stil sollte ja auch passen: die Würstchen im Brot wurden mit Sauerkraut serviert, Nachtisch waren sehr geniale Christstollen-Waffeln mit heißen Pflaumen. Ich beschloss, eine Zwiebelsuppe würde gut passen.
Was ich nun vermeiden wollte war, eine gut vorzubereitende Suppe durch einen aufwändigen, punktgenau nötigen Überbackungsprozess wieder kompliziert zu gestalten. D.h. ein Deckel mit Käse, so megalecker ich den finde, sollte es nicht werden.
ich landete auf der Seite von Valentinas Kochbuch. Dies ist seit über einem Jahr eine Bezahlseite, deren dauerhafte Nutzung man mit einem Monatslesepass ermöglicht. Ich hatte bei der Einführung lange überlegt, dies zu tun oder nicht - habe dann aber zugegriffen, weil ich doch sehr oft einen hohen Mehrwert von dieser Seite habe. Also warum für die professionelle Arbeit, die dahintersteckt, nicht zahlen - mache ich ja bei der Zeit oder der Süddeutschen auch. Neben den guten Rezensionen über Kochbücher werden viele Rezepte verbloggt und man kann diese in einer eigenen Lieblingsliste speichern. Diese Merkliste ist für mich ein guter Verweis, weil die meisten guten Kochbücher dann in echt in meinem Regal stehen und ich so eine art elektronische Bibliothek neben der Hardcover-Variante im Schrank habe.
Suche ich ein Rezept, stöbere ich auch gerne dort und fand also dieses hier aus einem kleinen Minikochbuch von LEON. Henry Dimbledy & John Vincent betreiben in London seit 2004 das Restaurant LEON, es gibt wie bei vielen anderen mittlerweile eine Vielzahl an Kochbüchern aus ihrer Feder und im Wesentlichen geht es um gutes natürliches Fastfood. Fastfood klingt ja erstmal gruselig, ist hier aber in Guter Variante als "schnell auf dem Tisch" zu verstehen und nicht wie von der Kette um die Ecke. Natürlich gibt es im Restaurant auch Burger, aber eben mit Liebe hergestellt und immer einem besonderen Twist im Rezept. Die beiden Autoren stöbern dabei in der weltweiten Küche und so entstand auch dieses einfache Rezept, welches von der Orientalischen Küche inspiriert wurde. Wer ein kleines, günstiges Kochbuch verschenken möchte, findet die LEON* Bücher und auch Minis hinter dem Link, eine gute, solide Buchart.
Die Suppe selbst ist einfach und schnell gemacht, ich habe sie in meinem KitchenAid ARTISAN CookProcessor* sehr einfach hergestellt, was mir durch das viele Kurkuma im Rezept leider die Gummies der Deckeldichtung vollkommen eingefärbt hat, aber gut. Ich habe entgegen meinem eigenen Geschmack sowohl die getrocknete Minze als auch die zum Garnieren verwendet und was soll ich sagen? Das ist schon lecker, aber für mich auch echt strange. Ich bin da eher bei der Bewertung von Obelix über Minze am Essen. Aber hier passt es und alle anderen waren mehr als ausgesprochen glücklich über die orientalische Variante.
Rezept für 4 Personen als Vorspeise
4 große Gemüsezwiebeln
2 EL gutes Olivenöl
1 TL Kurkuma
1 TL gemahlener Bockshornklee
1 TL getrocknete Minze
1 Liter Hühnerbrühe
1 Zimtstange
½ Zitrone
Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Zubereitungszeit ca. 45 Minuten, die Suppe ist gut aufzuwärmen und auch einzufrieren
1. Schäle die Gemüsezwiebeln, halbiere sie und schneide sie dann in dünne Streifen. Schwitze alle Zwiebeln in einem großen Topf in Olivenöl an, bis sich leicht glasig geworden sind und etwas bräune entwickelt haben. Salze und Pfeffere sie.
2. Gebe die trockene Gewürze Kurkuma, Bockshornklee und Mine zu den Zwiebeln und vermenge alles gut, lasse es noch ein paar Minuten so schmurgeln. Dann gebe die Zimtstange und die Brühe dazu und lasse es aufkochen. Reduziere dann die Temperatur auf leichtes köcheln, was Du dann ca. 20 Minuten tust.
3. Schmecke mit Zitronensaft und Salz und Pfeffer ab und serviere bei Bedarf mit einem Stengelchen frischer Minze.
Lass es Dir schmecken. Sei glücklich!
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