Na, schon ausreichend im Weihnachtsstress? Während um uns herum alle rödeln, liegen wir gemütlich auf dem Sofa beziehungsweise tun Dinge, die wir gerne tun (also auf dem Sofa liegen). Das liegt vor allem daran, dass wir nicht Weihnachten feiern, dafür aber das meist eher gelegene Julfest zur Wintersonnenwende. In diesem Jahr haben wir also am Freitag lecker getafelt, Geschenke ausgetauscht, gelacht und getanzt. Zum Menü gab es vorweg einen Apfel-Cranberry-Punsch. Danach eine orientalische Zwiebelsuppe. Ganz rustikal ist immer der Hauptgang, diesmal gegrillte Bratwürstchen im Brot mit Sauerkraut. Mal wieder sehr gelungen bei Orkanwarnung aber zum Glück durfte ich im Trockenen bleiben und der Gatte war am Feuer. Als Nachtisch hatten wir nach diesem Rezept Christstollen-Waffeln mit Glühpflaumen. Grandios. Am Ende sind wir alle ins Bett gerollt und waren glücklich und zufrieden.
Gestern haben wir es dann etwas langsamer angehen lassen. Es war Samstag und ich habe mit dem Fahrrad Brötchen geholt und damit erstmalig und einmalig an diesem Tag das Haus verlassen. Wie heute regnete es und war irgendwie extrem ungemütlich draußen, also gut für einen Tag im Bett, bei Buch und Film. Zum Resteessen gab es so auch ganz herzerwärmend den Film "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel". Kein Scherz. Denkt der Gatte auch immer, aber mit Erklingen der Titelmelodie (hachz) wird es alljährliche Weihnachtswahrheit. Denn am Ende siegt immer das Gute und die Liebe.
Aber zurück zum heutigen Tag. Dieser war für mich Fototag. Meist fotografiere ich im Rutsch ein Paar Rezepte hintereinander weg. Manchmal koche oder backe ich sie auch vorher, manchmal ist noch etwas im Vorrat, was dann erst auf das Bild gebannt wird. So heute - denn endlich sollten mal die Zitronentaler abgelichtet werden, ehe alle gegessen waren und die orientalische Zwiebelsuppe vom Julfest. Ganz frisch gab es zudem das heutige Rezept - eigentlich kommt es auch megaselten vor, dass ich tagesscharf backe, fotografiere und blogge. Aber wenn ich das Rezept nicht heute veröffentlichen würde, läge es hier ein Jahr - es ist nämlich der ultimative Last Minute Christmas Cake.
Last Minute Christmas Cake? Ja genau - wenn Du jetzt immer noch keinen Nachtisch für morgen hast, unbedingt eine Art Christmas Pudding mit vielen Weihnachtsgewürzen zum Abschlusskaffee passen würde aber Du leider wieder mal vor 6 Monaten vergessen hast, die original englische Variante vorzubereiten - dann bist Du hier genau richtig. Wahlweise vegan oder mit Butter besteht der Kuchen aus vielen gesunden Trockenfrüchten und ist eigentlich ein megasaftiger Riesen-Energie-Riegel. Die Datteln zerkochen wunderbar weich im kräftigen Tee und zusammen mit der Zitronenmarmelade ist der Kuchen einfach vom ersten Tag an supersaftig und lecker. Probier selbst, alle Zutaten bekommst Du noch schnell im Supermarkt und dann kann auch Dein besinnliches Weihnachten starten. Macht es Euch gemütlich!
Rezept für eine 20 cm Backform mit hohem Rand*
250 ml starker schwarzer Tee, frisch gebrüht
500 g Medjool Datteln vom Dattelbär*, entsteint
150 g getrocknete Kirschen
150 g getrocknete Cranberries
150 g getrocknete Sultaninen
200 g selbstgemachte Zitronenmarmelade + etwas zum Einstreichen
170 g Butter oder Kokosnussöl für die vegane Variante
2 TL Zimt
2 TL gemahlener Ingwer
1/2 TL Nelkenpulver
170 g dunkler Muskovadozucker
200 g gemahlene Mandeln
100 g grob gehackte Mandeln
3 große Eier
150°C Ober- und Unterhitze, Backzeit 90-110 Minuten
1. Heize den Backofen auf 150°C Ober- und Unterhitze vor. Fette eine Form mit 20 cm Durchmesser und hohem Rand gut mit Butter ein. Hast Du nur eine normale Springform parat, spendiere ihr eine Banderole aus Backpapier von innen entlang des Randes zur Bordwanderhöhung.
2. Koche 250 ml starken, schwarzen Tee. Entkerne die Datteln und zerkleinere sie grob. Wiege alle Zutaten ab. Gebe Mandeln und Eier in eine Schüssel und vermenge sie grob.
3. Gebe alle anderen Zutaten außer Mandeln und Eier mit dem Tee in einen großen Topf und lasse die Masse aufkochen. Dann ca. 10-20 Minuten köcheln lassen. Dabei zerkochen die Datteln ziemlich, genau das soll so. Leicht abkühlen und dann in den Topf mit der Mandelmasse geben und gut verrühren. Der Teig sollte leicht reißend und noch etwas flüssig vom Löffel gehen. Wenn es zu flüssig ist, gib 2 Esslöffel Hartweizengrieß dazu.
4. Gibt die Masse schwungvoll in die Backform. Schüttele kurz an der Form damit alles gerade ist und gib dann den Kuchen für ca 90 Minuten in den Ofen, ggf. 15 Minuten länger.
5. Lass den Kuchen abkühlen. Lasiere ihn am Anfang dabei mit etwas geschmolzener Marmelade und nehme ihn dann aus der Form. Genieße ihn zusammen mit Vanilleeis oder Soße.
Lass es Dir schmecken. Sei glücklich!
Kommentar schreiben