Kennt Ihr diese Rezepte, die irgendwann von Blog zu Blog springen, irgendeiner hat sie immer im Repertoire und dann ist auf einmal wieder Ruhe im Karton? Wobei es mal Rezeptlinks gibt, mal nicht, immer ist aber vom gleichen Produkt die Rede? Ob wohl jemand mal diese Pfade verfolgt? Wann taucht wo der erste Link auf, wie schnell geht es weiter, wann ebbt der Hype ab, wann taucht er wieder auf? Höchst spannend, das Internet. So ähnlich muss es sein, wenn man Bibliotheksbücher in die Hand nimmt und noch nachvollziehen kann, wann ein Buch ausgeliehen wurde.
Dazu gab es auch wiederum einen Link, zum Thema Bibliotheksbücher, letztens irgendwann. Auch so eine interessante Sache. Manche Blogger veröffentlichen Linklisten. Besondere Artikel, aus Zeitung oder von anderen Bloggern, mal ein Instagrambild, mal ein Tweet, was auch immer, gesammelte Lieblingssteine vom Spazieren am Strand sozusagen. Ich habe das auch am Anfang meines Blogbetriebes mal gemacht unter der Rubrik "Aus anderen Welten" die es schon lange nicht mehr gibt, weil ich es einen irren Aufwand fand. Andere lesende Blogger stolpern dann darüber und man erkennt, wie ein Thema durch das Internet wandert, welcher Blogger bei welchem Blogger mitliest und wann und so stelle ich mir das vor wie früher im Dorf, wenn morgens beim Bäcker Frau Meier den dramatischen Zustand im Hause Schmu berichtet und Abends alle Bescheid wissen. Fast genauso schnell, im Internet geht es manchmal sogar schneller. Und je nach Nachricht, bleibt meist die Originalquelle erhalten. Das ist ja durchaus von Vorteil, denn die Ursprungsversion von Frau Meier geht sicher viel zügiger perdü.
Zurück zu den Büchern. In dem Link ging es um den charmanten Bericht einer Bibliothekarin, die mystische Zeichen in ihren Bibliotheksbüchern gefunden hatte. Mal ein Stern unten Rechts auf Seite 6, mal auf der Letzten Seite ein Schnörkel, mal war Seite 4 mit einem Eselsohr markiert. Schnell konnte im Kreise des Netzes herausgefunden werden, was dieser Spuk bedeutet. Vielleserinnen und Vielleser, vielleicht auch der eine oder andere mit schlechtem Gedächtnis, lange vor der Digitalisierung von Ausleihprozessen in Büchereien, kennzeichnen so ihre gelesenen Werke. Schnell ist auch Jahre später nachzuvollziehen, ob Frau Heuhuber, Sonne auf Seite 8, das Buch schon mal verschlungen hat. Spannend.
Nun ja, zurück zum Rezept. Dies geisterte also auch mal vor Monaten durch das Netz, ich stolperte dann bei Frau Brüllen darüber die es von der ultrafamosen Jeanny von Zucker, Zimt und Liebe hatte. Auf gehts zum Nachbacken.
Rezept für ca. 2 Backbleche
für den Teig:
180 g dunkle Schokolade Valrhona - Les Sacs de Fève*
250 g gesalzene Butter
150 g brauner Zucker
300 g Mehl
für die Umhüllung:
1 Ei
brauner Zucker
grobes Salz
Ofen Ober- & Unterhitze bei 175°C ca. 15 Minuten, ggf. kürzer, backen
1. Hacke die Schokolade grob. Vermenge zuerst Butter und Zucker gut mit dem Mixer und gib dann die Schokolade dazu. Halbiere den Teig und forme 2 Rollen, die einen Durchmesser von ca. 5 cm haben. Wickele die Rollen in Frischhaltefolie und gebe sie für 2 Stunden in den Kühlschrank.
2. Heize nach 2h den Ofen vor und nimm die Teigrollen aus dem Kühlschrank. Gebe das Ei verquirlt auf einen Teller und auf einen anderen ein wenig Zucker. Wälze beide Rollen zuerst in Ei und danach Zucker. Schneide Scheiben von den Rollen, die dann die Kekse ergeben und setze diese auf ein Backblech mit Backpapier. Bei mir waren Scheiben etwas weniger als 1 cm breit. Die Kekse zerlaufen etwas beim Backen. Wer größere Kekse möchte, formt schon am Anfang größere Rollen.
3. Bestreue die Kekse zuletzt mit Salz und backe sie danach, bis die Ränder wie auf den Bildern leicht golden sind. Lass das Backblech mit den Keksen auf einem Gitter kurz abkühlen. Ziehe das Backpapier mit den Keksen dann ganz vorsichtig und gerade direkt auf das Gitter. Die Kekse sind nach dem BAcken noch megazerbrechlich, also obacht.
Lass es Dir schmecken. Sei glücklich!
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