Hach, alleine die Farben! Die beste Freundin schrieb, dass die Erdbeeren ja schon richtig gut schmecken würden. Oh ja, die Erdbeeren! Lang ersehnt, denn dieser Winter schien wirklich besonders lang. Aber jetzt endlich ist alles da: Sonne, Wärme, Erdbeeren und Rhabarber. Und somit Kuchen. Quasi ein Geburtstagskuchen, aber lassen wir das, für rührselige Ausflüge habe ich keinen Platz an diesem Ort. Zumindest nicht heute.
Auf das Rezept bin ich im Internet auf Umwegen gestoßen. Zuerst sollten es kleine Tarteletts werden. Aber irgendwie hatte ich auf die Friemelei, 12cm Förmchen mit Mürbeteig auszulegen, keine Lust. Also beschloss ich, den gekauften Rhabarber anders zu verwerten. Das unten stehende Rezept ist dabei nicht das Original, weil dazu wiederum zuwenig Rhabarber gejagt wurde. Also konnten die frischen Erdbeeren noch einen Ort finden.
Wichtig ist bei allen Rezepten mit diesen Früchten zu schauen, dass es nicht zu viele sind und die Fruchtflüssigkeit beim Backen irgendwo hin kann. Dafür ist Trick 17, entweder ein wenig Sahnesteif, Puddingpulver oder Hartweißengrieß, aber den sehr feinen, auf die erste Schicht Rührteig zu geben. Beim Rührteig ist es wichtig, dass er sehr cremig und fein wird, bevor er in die Form kommt. Dies gelingt dadurch, zuerst die wirklich warme zimmertemperierte Butter mit dem Zucker mindestens 5-8 Minuten aufzuschlagen und danach jedes Ei einzeln dazuzugeben und je 1 Minute zu verquirlen.
Der Clou ist zudem die Form. Mit dieser einfachen Rechteck Spring-Form* mit den Innenmaßen 38 x 25 x 7cm muss kein Blech her und der Kuchen wird immer genau richtig hoch. Die Form gibt es in verschiedenen Ausführungen, auch in einer mit Deckel zum Transport. Ohne kostet sie derzeit ca. 28.-€ bei Amazon*, mit Deckel ist sie auf 40.-€ reduziert*! Sehr praktisch. Ich finde übrigens nichts schlimmer, als wenn auf dem Blech die Ränder so komisch dünn werden und schon gar nicht mehr genug Belag da ist, um sie auch abzudecken. Zudem sind die Streusel mit einer extra Portion Haferflocken und damit mürbe herb crunchy. Jumm!
Der Kuchen ist voll gelungen und säuerlich lecker. Wir waren zu faul, Sahne zu schlagen und hatten diese auch nicht im Vorrat und haben somit auf dem Weg zu unserem freitäglichen Essen mit Freunden noch schnell einen Becher bei der Eisdiele gekauft. Das ist zu dieser Jahreszeit ja enorm praktisch. Eine Kugel Vanilleeis würde natürlich auch grandios schmecken. Die Schwägerin hat den Kuchen Nachts um 4 gegessen. Sie bezeichnete das als heute morgen vor der Arbeit. Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Die Nachbarn haben ein großes Stück bekommen. Seit dem haben wir nichts mehr von ihnen gehört. Ob das etwas zu bedeuten hat? Wer Muttertag übrigens verpeilt hat, kauft diese Form, backt darin den Kuchen und schenkt beides der Mutter im Nachhinein. Die Ausrede ist dann natürlich, dass die DHL-Lieferung nicht pünktlich war, es keine Erdbeeren mehr gab oder oder. Oder man ist besser ehrlich, denn es gibt keine guten Lügen. Somit allen einen schönen Muttertag!
1. Heite den Backofen vor. Bereite den Rührteig zu, indem Du in einer kleinen Schüssel zuerst Mehl und Backpulver vermengst. In einer größeren Schüssel folgt dann die Butter und der Zucker, mindestens 5 Minuten sehr schaumig schlagen. Dann je eine Minute für jedes folgende Ei. Dann portionsweise die Mehrmischung abwechselnd mit der Milch.
2. Putze und schäle den Rhabarber, wenn die Schale hart ist, einfach vorsichtig mit dem Messer unterhaken und abziehen. In ca. 3 cm breite Stücke schneiden. Danach wäscht Du die Erdbeeren. Große Früchte halbieren, sonst ganz lassen, dann laufen sie beim Backen nicht so aus.
3. Stelle die Streusel her, in dem Du alle Streuselzutaten mit den Hönden verkentest und zerbröselst.
4. Fette die Backform ein, zuunterst klemme ich immer eine Lage Backpapier. Fülle den Rührteig ein und streiche ihn glatt, danach folgt eine ganz dünne Schicht vom Hartweizengrieß und danach die Früchte. Es sollte eine Fruchtschicht werden, wenn Früchte übrig bleiben, koche daraus lieber mit etwas Zucker ein kleines Mus für den Frühstücksjoghurt als alles auf den Kuchen zu stapeln.
5. Zerbrösele die Streusel zuoberst auf die Früchte. Dann alles ab in den Ofen. Bei mir hat es 40 Minuten gebraucht, aber der Boden ist dabei schon dunkel geworden, vermutlich wären also 35 Minuten ok. Mach die Stäbchenprobe.
Lass es Dir schmecken! Sei glücklich.
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