Die Nordnerds haben nordische Blogger zur Teilnahme am Adventskalender 2018 "Nordisch durch die Weihnachtszeit" aufgerufen und da bin ich gerne dabei. Wie immer bei Blogevents will es bei mir der Zufall, dass auch gleich eine Idee vorhanden ist - es ist schon ein wenig weihnachtlich spooky, wie das läuft. Den just im letzten Dänemarkurlaub erstand ich auf dem Vintageflohmarkt des Ortes eine spezielle Æbleskiver-Pfanne, in der traditionelles Weihnachtsgebäck zubereitet wird. Mitten im Sommer stöhnte der Gatte also leise "noch mehr Food-Deko", aber ich blieb eisenhart. Man würde schon sehen wofür man so etwas gut benötigen könne. Und so kam es dann ja auch, als für den Adventskalender, der neben Deko-Ideen auch Rezepte enthält, bei mir angeklopft wurde. Schnell stand fest, dass es zum 4. Dezember Æbleskiver geben sollte.
Aber was sind denn Æbleskiver eigentlich und wo kommt der Begriff her? Neben dem Rezept habe ich Dir ein wenig Zusatzwissen mitgebracht - nordnerdig eben - man lernt ja nie aus. Wörtlich übersetzt heissen Æbleskiver "Apfelscheiben". Darüber hinaus enthält die Wiki einiges nützliches an Wissen parat: "Traditionell werden Æbleskiver mit Buttermilch, geriebener Zitrone und zum Teil mit Kardamom zubereitet. Das Gebäck gibt es heute aber auch in zahlreichen Variationen und Abwandlungen, mit verschiedenen Füllungen und Beigaben. In Sønderjylland findet sich beispielsweise die Variante mit Hefe und Zwetschgenmus. Anders als es der Name andeutet beinhalten Æbleskiver heute in der Regel keine Apfelfüllung."
Ich habe meine Æbleskiver mit Hefe hergestellt, weil ich ausgebackenen warmen Hefeteig unfassbar lecker finde. Daneben wird als Triebmittel aber eben auch Buttermilch oder einfach Backpulver oder Natron verwendet, es gibt Rezepte wie Sand am Meer. Die Backware wurde in der Vergangenheit auch gerne als Spende zu Weihnachten an Landarbeiter verschenkt. Und das ist doch eine schöne Überleitung zur Adventszeit und dem Türchen-Rezept vom 4. Dezember: backe doch einfach in den nächsten Tagen etwas Gutes und schenke es Jemandem. Einem Deiner lieben Menschen, dem Nachbarn für den es vielleicht ganz unerwartet kommt, einer Person die gerade weniger hat als Du oder der es schlechter geht. Das ist dann nicht nur lecker sondern auch ganz großartige nordnerdige Weihnachtsliebe.
Rezept für ca. 50 kleine Krapfen
40 g frische Hefe
800 ML lauwarme Milch
5 EL Zucker
600 g Mehl
4 getrennte Eier
1 TL Salz
1 TL gemahlener Kardamom
1 TL Zimt
1/2 TL Vanillepulver
Optional: Apfelstückchen für den Teig
Butter für das Ausbacken in der Æbleskiver-Pfanne*
Puderzucker zum Bestreuen
Marmelade zum Servieren
1. Bring die Hefe an den Start: nimm eine große Schüssel und löse die Hefe in der lauwarmen Milch gut auf. Gib den Zucker dazu, damit die Hefe Futter bekommt.
2. Vermenge alle trockenen Zutaten und trenne die Eier. Schlage in einer Schüssel das Eiweiß mit dem Salz steif.
3. Gebe die Eigelbe in die Hefemilch und verrühre dann portionsweise die Mehlmischung hinein. Der Teig gleicht eher einem etwas flüssigen Pfannkuchenteig als einem reißenden Rührteig. So dazwischen - er fließt nicht, ist aber eben auch nicht so fest wie ein guter Rührteig. Hebe am Ende das Eiweiß in die Mischung hinein und lass alles 40 Minuten an einem warmen Ort stehen. Der Teig geht dann noch auf, was aber optisch anders ausfällt als bei einem festeren Teig. Also nicht wundern.
4. Heize Deine Aebleskiver-Pfanne* auf dem Hern bei mittlerer Temperatur ein. Verwende zum Füllen der Pfannenvertiefungen eine Spritzflasche oder einen Löffel oder eine Kanne. Ich habe die Teigdosierflasche von meinem Poffertjes-Set* verwendet, das ging hervorragend.
5. Stelle zimmerwarme Butter zum einfetten der Pfanne bereit und einen hitzebeständigen Pinsel. Fette nun jedes Förmchen mit Butter aus, ohne das dabei ein großer Buttersee in der Vertiefung entsteht. Fette auch die Ränder der Buchten, weil sonst hier der Teig kleben bleibt. Meine ersten zwei Runden waren übrigens für die Tonne, weil die Form noch nicht richtig heiß und eingebrannt war und der Teig trotz Fett verdammt am Gusseisen hängenblieb. Tja, selbst schuld.
6. Gebe nun in jede Form Teig bis etwas unter den Rand. Nicht bis zum Rand, dann ist es schon zuviel. Der Teig geht auf und wächst dabei über den Rand, wenn Du zuviel Teig nimmst. Wenn Du die Krapfen dann wendest, ist der Durchmesser des Krapfen über den der Form gewachsen und der Krapfen kann nicht mehr in die Form zurück und wird nicht rund. Also lieber mit ein bisschen weniger Teigmasse starten, Du wirst es herausfinden. Optional kannst Du in den Teig an dieser Stelle ein kleines Apfelstückchen geben. Ich habe es klassisch ohne gemacht.
7. Backe die Krapfen von der ersten Seite solange, bis sie goldbraun sind und der Teig angefangen hat, auch an der Oberfläche zu stocken. Dann wende sie einmal. Das ging bei mir auch am besten mit den Holzstäbchen aus dem Poffertjes-Set*, sonst gehen auch Teelöffel oder Stäbchen oder lange Zahnstocher.
8. Backe die Krapfen auch von der anderen Seite goldig und gebe sie auf ein Gitter zur Aufbewahrung. Esse gerne schon ein paar warm, dann sind sie einfach am besten.
PS: Die Pfanne auf den Bildern ist verrostet und von einem tollen dänischen Flohmarkt. Ich habe in ihr nicht die Krapfen gebacken, die auf den Bildern zu sehen sind, sondern in einer neuen Gusspfanne mit etwas kleinerem Förmchen-Durchmesser. Daher sind die Krapfen in der Dekopfanne auf dem Bild kleiner als die Formen, so sehen sie in der Originalpfanne nicht aus, wunder Dich also nicht beim Nachmachen. :-)
Lass es Dir schmecken. Sei glücklich!