Wir sind derzeit mal wieder im Vorratswahn. Speziell zum Herbstanfang, wenn alles reif ist oder wird, bekommen wir den wahren Eichhörnchentrieb. Insbesondere Marmeladen, Chutneys und anderes wollen schnell ins Glas und der Keller wird mal wieder umgebaut, um schneller an leere und volle Weckgläser zu gelangen. Wenn es nach unserem derzeitigen Vorratstrieb geht, wird der Winter sehr sehr hart.
Ohne Fotos ist letztens daher schon ein superleckeres Pfirsichchutney entstanden, ein neues Hagebutten-Sanddorn-Mus und gerade diskutieren wir, ob wir draußen noch Holunder und Schlehen ernten gehen. Die wachsen hier direkt um die Ecke in der Leinemasch, wie wir gestern entdeckt haben, weil jemand schon am pflücken war. Vielleicht ist ja noch etwas übrig?
Vermehrt zum Herbstbeginn (der meteorologische Herbstbeginn ist ja nun der 01. September) gibt es also wieder leckere Vorratsrezepte. Zum Beispiel dieses für Kaktusfeigengelee, sehr fein auch zu Käse und herzhaftem. Kaktusfeigen bekommt man derzeit gut auf dem Markt oder Großmarkt und heraus kommt etwas sehr besonderes!
Rezept für 5 Twist-Off-Gläser Kaktusfeigengelee
eine Palette Kaktusfeigen
Gelierzucker 2:1
kleine Gläser zum Abfüllen
1. Ziehe Dir Einweghandschuhe über, am besten zwei Paar pro Hand. Die Kaktusfeigen haben fiese feine Stacheln, kaum sichtbar, die ich später noch Tagelang juckend an den Händen hatte.
2. Halbiere die Feigen und löffele das innere aus der Schale heraus, so gut es geht. Die Feigen sollten sehr reif sein. Gebe die Feigen mit etwas Wasser in einen Topf und koche sie ca. 10 Minuten weich. Danach gibst Du sie in eine flotte Lotte und drehst sie durch. Das Mus verwendest Du nun weiter für den eigentlichen Herstellungsschritt des Gelees.
3. Wiege das Mus ab. Wenn es zuwenig ist, kannst Du es mit Apfelsaft verlängern. Dann gib den Gelierzucker hinzu. Wenn Du 500 g Mus hast, nimm dazu 500 g Zucker 2:1-Mischung. Koche die Mischung auf und gehe nach Packungsanweisung vor, meist geliert das Ganze nach 3-5 Minuten kräftigen Blubberns. Mache die Gelierprobe und fülle alles heiß in sterile Gläser ab. Ich habe dazu die Gläser in der Spülmaschine alleine bei 70°C gespült. Wenn Du Gläser mit Twist-Off-Deckel verwendest, brauchst Du diese nicht auf den Kopf stellen, dadurch werden nur die Deckel von innen "dreckig" und können später schimmeln. Die Twist-Off-Deckel machen beim Abkühlen "plopp" und der Deckel stülpt sich in der Mitte nach Innen, das ist das sichere Zeichen dafür, dass die Gläser nun dicht sind und sich innen ein Vakuum gebildet hat.
Lass es Dir schmecken. Sei glücklich!
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Jana (Mittwoch, 07 August 2024 14:30)
Ein kleiner Tipp fürs "Schälen". Wir machen das immer zu zweit. Um den stacheln vorzubeugen, solltest du die Kaktusfeigen auf eine sandige Oberfläche legen, Dann nimmst du einen Besen und "kehrst" die Früchtchen. Dann kommt das Team-Work. Einweghandschuhe anziehen. Die erste Person schneidet zuerst die Kaktusfeige oben und unten ein (nicht durchschneiden). Dann kommt ein Schnitt über die gesamte Kaktusfeige. Jetzt lässt sich die Frucht einfach öffnen. Die zweite Person nimmt die Kaktusfeige aus der Schale. Und das war's. Wer keine flotte Lotte hat, kann die Kaktusfeigen zuerst mit der Hand "zerquetschen". Anschließend mit dem Mixer ein paar Minuten aufschlagen und durchs Sieb damit ;-)
KITCHEN WITH A VIEW (Mittwoch, 07 August 2024 18:08)
Liebe Jana, Mega! Teamwork ist immer klasse und das mit den Stacheln „abkehren“ werde ich unbedingt versuchen. Vielen Dank für deine Tipps! Kathrin