Hm. Irgendwie sehr seltsam, in diesem Jahr habe ich noch gar keine aktuelle Wasserstandsmeldung zur Walnussernte meiner Ömi erhalten? Der aufmerksam Leser weiß, dass die beste Großmutter aller Zeiten den besten Walnussbaum in ihrem Garten beherbergt. Ja, sie gibt ihm Herberge, denn jedes Jahr ist es eigentlich ein Fluch, die Prozedur mit den Nüssen. Handverarbeitet aus kleiner, liebevoller Manufaktur würde man wohl im Marketing sagen. Ömi sammelt dabei jede Nuss einzeln auf, muss am Ende die ganzen Blätterberge in Papiertüten zum Abholen stopfen und dann geht es erst richtig los. Jede Nuss wird, falls nötig, von Schale und Schalenresten befreit, danach kommt das Wasserbad und die Trocknung auf großen Matten auf dem Dachboden. Dies alles, weil dadurch wirklich resistente Nüsse entstehen, die den Transport und die Lagerung bei allen Familienmitgliedern bis zur nächsten Saison durchhalten. Würde dies alles nicht zur Anwendung kommen, gäbe es gerne mal olle Stellen und Schimmelansätze oder die Nüsse würden durch zu viel Feuchtigkeit im Inneren verschimmeln. Aber so: 1A Ware.
Es waren nun auf jeden Fall noch ein paar Reste-Nüsse der letzten Saison vorhanden und, sorry Bruderherz, ein paar Bananen. Bananen gibt es in unserem Sortiment ja eher nie. Viel zu viel Fruchtzucker und so. Aber manchmal schreit mein Körper danach und diesen Anfällen soll man ja bekannter weise nachgehen, damit keine Mangelerscheinung am Ende dabei herauskommt. Also wurde flugs eine Bananenstaude erworben. Und ja, was soll ich sagen, schwups war der Bananenjieper wieder weg. Und die Bananen noch da und immer dunkler und duftender.
Und was macht man dann? Ein Bananenbrot mit Walnüssen, ganz klar. Ich habe es in zwei kleinen FlexiFormen* aus Silikon gemacht, da wurde es etwas flacher, man kann die gleiche Menge aber auch in eine Form geben, dann bitte die Backzeit etwas erhöhen. Leicht klitschig wie auf den Fotos bleibt es meistens eh und muss auch, finde ich.
info
Zutaten
4 sehr Reife Bananen
2 Eier
120 g sehr weiche Butter
100 g Zucker (oder etwas mehr, je nach Bananensüße)
250 g Mehl
1 Prise Salz
1 TL Zimt
1 TL Backpulver
1/2 TL Ingwer (wer mag, ich fand es diesmal ohne gut)
50-100 g gehackte Walnüsse oder andere Nüsse
zubereitung
1. Heize den Backofen vor. Schlage die Butter mit dem Zucker sehr schaumig und gib danach ein Ei nach dem anderen hinzu. Siebe das Mehl in einer separaten Schüssel mit den Gewürzen und dem Backpulver zusammen.
2. Vermenge die Mehl-Mischung in die Buttermischung. Stelle die Schüssel beiseite. Schäle die Bananen. Diese sollten sehr schwarz von außen und matschig von innen sein. Zerdrücke die Bananen und vermenge die Bananenmasse mit dem Teig in der Schüssel.
3. Der Teig sollte die Konsistenz einen Rührteiges haben und schwer reißend vom Teigschaber fallen. Ist dies nicht der Fall, gib ggf. etwas Milch dazu (1-2 EL reichen).
4. Hacke die Walnüsse und hebe sie unter den Teig. Gib alles in eine oder zwei Formen und auf die zweite Schiene von unten in den Backofen.
5. Mache am Ende der Backzeit die Stäbchenprobe und lass, wenn nötig, den Kuchen noch etwas weiter im Ofen. Danach lässt Du ihn außerhalb vom Ofen auf einem Gitter 10 Minuten auskühlen und stürzt ihn dann aus der Form. Für den Glanz kannst Du ihn mir etwas Honig bestreichen, solange er noch warm ist.
Lass es Dir schmecken. Sei glücklich!