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Napoleon-Hüte zum Fika

Napoleon-Hüte

 

Heute bringe ich Euch dänische Napoleonhüte zum schwedischen Fika mit. Man möge mir verzeihen, aber sie sind so lecker! Was hat es mit Fika auf sich? Und warum müssen es unbedingt diese Napoleon-Hüte sein? Fika ist fast ein schwedischer Nationalsport, aus meiner Sicht - und zwar im Selbstherstellen und Genießen diverser süßer oder auch herzhafter Köstlichkeiten zum Nachmittagskaffee dazu. Die Schweden haben das voll raus und genießen in Ruhe dieses tägliche Päuschen. Sie sind ja auch einer der größten Kaffeekonsumenten der Welt. Hättest Du jetzt nicht gedacht, richtig?

 

Professor Hu ist nun auch richtig großer Fika-Liebhaber. Wir gehen dazu auch manchmal Nachmittags in das kleine Bäcker-Kaffee bei uns im Dorf, dort sitzt man wie früher an kleinen runden Tischchen und bekommt den Kuchen aus der Auslage mit einem klassischen Kännchen Kaffee serviert. Hervorragend.

 

Napoleon-Hüte

 

Wenn wir arbeiten, haben wir nicht ganz so viel Zeit für Fika, nach dem ganzen Bürostuhlsitzen wäre das für die Energiebilanz vielleicht auch etwas zu viel des Guten. Aber wenn wir in Urlaub in Dänemark sind, dann ist täglich Fika-Zeit und wir versuchen uns durch die Auslage des lokalen Bäckers zu essen. Dabei wählen wir gerne zwischen den ganzen dänischen Leckereien wie Baumstämme, Himberschnitten, Wienerschnitten oder eben dem besonderen Gebäck des Napoleon-Hutes. Weil wir beide die totalen Marzipanfans sind. 

 

Warum die Dänen nun darauf gekommen sind, in dieser Form ein wunderbares Gebäck herzustellen, ist ganz einfach, ich wusste es aber bis dato selbst nicht und dass dabei die norwegische Unabhängigkeit herauskam, schon lange nicht. Was also geschah im Staate Dänemark?

 

Napoleon-Hüte

 

Dies und das Rezept kannst Du im Backbuch Skandinavisch backen: 100 Rezepte - süß und herzhaft* nachlesen. Das Buch stammt von Trine Hahnemann und ergänzt den ersten Band Skandinavisch kochen: 100 Wohlfühlgerichte* durch neue Backrezepte. Beide Bücher sind durch einfache, gut nachvollziehbare nordische Gerichte gekennzeichnet. Auch im ersten Buch gibt es einige Backrezepte, im zweiten eben noch mehr. Aber das mit dem Backen haben die Skandinavier eben voll raus. Die Rezepte stammen dabei mit Schwerpunkt aus Dänemark, was uns natürlich gut zupass kommt.

 

 

Und was war jetzt mit Norwegen noch? Hä? Laut Frau Hahnemann ganz klar: "Dänemark hatte sich Anfang des 19. Jahrhunderts auf die Seite von Napoleon geschlagen und musste dafür teuer bezahlen: die Engländer bombardierten Kopenhagen und nahmen uns unsere große Marineflotte. Eine Folge davon war die Unabhängigkeit Norwegens." Die Schweden standen nämlich auf der Seite Englands und die Dänen eben auf der von Frankreich - und die bislang unterdrückten Norweger nutzten dieses Macht-Vakuum für sich selbst flugs aus und gründeten sich unabhängig. Hielt dann nur den berühmten "freien Mai 1814" lang, aber egal. Wusste ich bis jetzt auch nicht, dass die Dänen sich mit Napoleon verbündet hatten und daher dieses Gebäck schufen.

 

Das ist übrigens auch Fika für mich: gemütlich bei einer Tasse Kaffe und einem oder zwei Napoleonhüten im Internet stöbern und viel neues Wissen dazuzulernen.

 

Napoleon-Hüte

 

Rezept für ca. 18 Hüte

 

für den Mürbeteig:

200 g Mehl

50 g Puderzucker

100 g gewürfelte kalte Butter

1 Eigelb

 

für die Füllung:

100 g Zucker

1 Eiweiß in die Füllung

1 Eiweiß zum Bestreichen

250 g bestes Marzipan

 

150 g dunkle Schokolade für den Guss

 

200°C Ober- und Unterhitze,

Backzeit ca. 10 Minuten

 

Napoleon-Hüte

 

1. Heize den Ofen vor. Stelle aus den Mürbeteig Zutaten diesen in der Küchenmaschine schnell her und wickele ihn in Küchenfolie ein. Lege ihn in den Kühlschrank.

 

2. Schlage das Eisweiß in einer supersauberen Schüssel schaumig und gebe den Zucker rieselnd hinein. Vermenge alles, bis der Zucker sich aufgelöst hat. Reibe das Marzipan in eine neue Schüssel und hebe die Eischnee-Masse fluffig darunter.  Forme danach 18 Kugeln aus der Masse, siehe Foto. Dies musst Du mit kalten Händen machen (zwischendurch unter dem Wasserhahn kühlen & spülen), dann geht es problemlos obwohl die Masse sehr klebrig aussieht.

 

3. Nehme den Teig aus dem Kühlschrank und verarbeite ihn mit der Teigrolle zu einer Platte, aus der Du 18 Kreise mit ca. 6 cm Durchmesser ausstichst. Sie sind etwa 1,5-2 mm dick, Teigreste dabei wieder neu kneten und nochmal ausrollen, bis alle Kreise ausgestochen sind.

 

Napoleon-Hüte


4. Lege auf jede Kreis eine Marzipankugel. Bestreiche sie nun vorsichtig leicht mit Eiweiß und klappe dann die 3 Napolenecken hoch. Siehe Foto, Professor Hu hast das sehr professionel gemacht. Danach noch die Kanten ebenfalls mit Eiweiß bestreichen und alles auf ein Backblech mit Backpapier legen.

 

5. Ab in den Ofen für ca. 10 Minuten, sie sollten am Ende so goldig wie auf den Bildern sein. Ggf. noch 2 Minuten on top spendieren.

 

6. Kekse auf einem Gitter vollständig abkühlen. Danach temperierte Schokolade aus dem UNOLD CHOCOLATIER* vorsichtig aufpinseln, trocknen lasse, fertig.

 

Gemütliches Fika. Lass es Dir schmecken. Sei glücklich!

 

Napoleon-Hüte

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Kommentare: 2
  • #1

    Michael (Sonntag, 17 September 2017 08:34)

    Hi,

    tolle Idee. Habe ich vorher noch nie von gehört. Werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren.

    Liebe Grüße
    Michael

  • #2

    Tantin & Professor Hu (Sonntag, 17 September 2017 09:27)

    Liebe Michaela,

    auf jeden Fall ausprobieren, die passen auch auf einen finnischen Fika-Tisch.

    Liebe Grüße
    Kathrin