Ok, es ist mehr als Camping-Athmosphäre. Beim Campen packt man ja zumeist, wie vor dem Start in jeden Urlaub, gezielt das ein, was man zu benötigen meint. Und hat es dann im Zelt, Wohnmobil oder Wohnwagen einigermaßen griffbereit. Wenn man im eigenen Zuhause in das Gästezimmer zieht, weil im großen Rest morgen die Handwerker kommen, meint man vermeintlich, man wäre gar nicht weg. Weit gefehlt. Man ist am aller weitesten weg, wie mir scheint. Wir hätten einen Koffer packen sollen, es wäre eindeutiger gewesen. Nun ist alles, aber wirklich alles, einfach irgendwo. Da, wo man es nicht findet, zumindest nicht auf den ersten Griff. Und es ist gerade mal seit einem Tag so.
Nun ist es nicht so, dass wir nicht planvoll und umsichtig vorgehen. Eher im Gegenteil. Aber manches liess sich nicht anders regeln, weil dieses Schuhkarton-Haus, wie wir es liebevoll nennen, einfach kein Standardmaß hat. Lustig ist zum Beispiel immer, wenn Professor Hu mit dem Wäschekorb in der Wohnzimmertür hängenbleibt. Den Wäschekorb rechts und links an den Griffen halten und dann durch eine Tür hindurch - das geht hier nur um 90° verdreht. Und Möbel aufbauen geht nur in dem Raum, in dem das Möbel dann auch bleibt. Nur blöd, wenn man nun zwecks anstehender Parkettlegearbeiten nicht alles abbauen sondern eigentlich nur woanders hinstellen will. Warum wir das machen, liest Du übrigens hier.
Aber wir sind ja kreativ. Und immer frohen Mutes, für alles eine Lösung zu finden, der Rest wird einfach weg gelacht. Baden in der Badewanne fällt aber jetzt aus. Da steht nun das Bücherregal.
Und weil alle Kochbücher derzeit in Umzugskartons gestapelt unter dem Dach stehen, gibt es heute einfache schnelle aber sehr gesunde Gemüseküche. Denn Küche und Wohnzimmer sind baufreie Zone und somit ist nicht zu befürchten, dass wir vor lauter Fast-Food-Ersatzessen zu Grunde gehen oder wahlweise durch Restaurantbesuch unser gesamtes Erspartes in den nächsten Wochen verprassen.
Ich bringe Euch also heute schon wieder eine Tarte. Die letzte mit Fenchel war vegan, heute gibt es eine vegetarische mit leckeren Möhren, die lila sind. Und nicht angebrannt, auch, wenn das auf dem Foto ein ganz kleines bisschen so aussieht. Durch das vorherige anschwenken in Butter werden die Möhren so richtig schön karamellig erdig und passen wunderbar auf den mürben Teig zusammen mit den Walnüssen. Geschmacklich ergänzt wird es mit Anis. Probier mal selbst!
eine schmiedeeiserne Bratpfanne*
Heize den Ofen an. Zuerst vermengst Du danach alle Teigzutaten mit dem Messer der Küchenmaschine oder dem Knethaken von Deinem Mixer. Dann im rollst Du es eckig aus, legst den Teig in die gefettete Backform und stellst alles in den Kühlschrank. Du bürstest nun die Möhren ab und schwitzt diese in etwas Butter in der Bratpfanne. Nach ca. 10 Minuten gibst Du die leicht zerhackten Walnüsse und ca. 1 TL Zucker dazu und karamellisierst es ca. 5 Minuten weiter. Hintze unter der Pfanne so mittel bis etwas mehr. Stelle die Pfanne nebst Inhalt beiseite.
Nun backst Du die Tarte vor. Dazu gibst Du auf ein Stück Backpapier, welches auf den Teig kommt, die Kichererbsen zum Blindbacken. Gut festdrücken, damit der Teig am Rand nicht beim Vorbacken herunterrutscht. Nun ab in den Ofen für ca. 15 Minuten. In dieser Zeit verrührst Du alle Zutaten für den Guss.
Wenn der Teig vorgebacken ist, entfernst Du vorsichtig mit dem Backpapier zusammen die Kichererbsen und lässt sie wieder auskühlen, sie können beliebig zum Blindbacken weiter verwendet werden. Nun richtest Du auf dem Teig die Möhren aus der Pfanne in einem hübschen Muster an, in einer eckigen Tarteform gelingt das sehr einfach. Gib die Walnüsse dazu und begieße alles mit dem Guss. Die Tarte wird nun im Ofen ca. 30 bis 35 Minuten fertig gebacken - auf 2. Stufe von unten.
Die Tarte schmeckt auch kalt zur Arbeit sehr gut, wir haben sie mit einem grünen Salat mit leichter Joghurt-Honig-Zitronen-Soße genossen. Lass es Dir schmecken. Sei glücklich!
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