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Nordische Wirsing-Rahmsuppe mit Speck-Eis, Krabben & Wirsing-Chips

 

Es ist wieder soweit! Zorra mit ihrem Blog 1x umrühren bitte aka kochtopf lässt zum monatlichen Blogevent einladen. Diesmal ist Eva von Evchenkocht dabei. Und das Thema? Passend zur Winterzeit geht es um Krautköpfe. Eva kommt aus der Pfalz und dort ist zum Beispiel das Sauerkraut sehr beliebt. Aber auch alle anderen Sorten dürfen mitmachen. Eva wünscht sich dazu, den Kohl einfach mal neu zu verpacken. Also habe ich mir diese Kombination überlegt. Rahmsuppe, nordisch inspiriert mit Krabben und vor allem mit einer Extraportion Rahm - als Eis obenauf! Dieses Speck-Eis wollte ich immer schon mal machen. Und dazu gibt es Wirsing-Chips, inspiriert aus dem Buch Kohl*, welches auch super zum Stöbern zu diesem Event geeignet ist. Los geht's.

 

Blog-Event CXVI - German Krautköpfe (Einsendeschluss 15. Februar 2016)

 

Wenn man anfängt, sich mit Kohl näher auseinander zusetzten, stellt man vor allem fest, wie gesund die ganzen Sorten eigentlich sind. Brassica oleracea gibt es in ganz vielen verschiedenen Zuchten. Die ursprünglichen Wildformen kamen vor allem aus den ozeanich geprägten Küstenbereichen. In Deutschland gibt es wilden Kohl "freilebend" wohl nur noch auf Helgoland. Dort heißt er passenderweise Klippenkohl. Wusste ich auch noch nicht, wieder etwas gelernt. Warst Du schon mal auf Helgoland? Ich nicht, obwohl der Weg von hier ja auch nicht so weit ist. Wenn, werde ich aber mal ein Auge auf die Klippen werfen. Hübsche Blüten hat er ja.

 

Das er auch viel Vitamin C enthält, ist ja vor allem aus der schon Jahrhunderte durchgeführten Haltbarmachung als Sauerkraut bekannt. Die Seefahrer hatten ja, bevor sie die Sache mit den Zitronen entdeckt haben, auch immer ein Fässchen dabei. Sauerkraut stampfen wir selbst, aber heute gibt es Wirsing-Rahmsuppe für den Blogevent. Mit Speck-Eis. Und Wirsing-Chips. Die vor dem Essen fast alle schon so aufgegessen wurden. Professor Hu findet sie auch klasse. 

 

 

Das Rezept für das Speck-Eis lag bei mir schon ewig herum und ich wollte es immer schon mal probieren. Irgendwie sind es dann aber immer die süßen Sorten geworden (zuletzt das Popkorn-Eis, erinnerst Du Dich?). Aber da auf eine Rahmsuppe ja manchmal noch eine Extraportion Sahne als Klecks obenauf kommt, dachte ich mir, dass geht auch mit einer Kugel Eis. Dazu dann die Krabben und als Kontrast die knusprigen Chips. Lecker. Das Eis war zwar kalt, hat aber nicht gestört, da es sich wunderbar cremig mit der Suppe verbunden hat. Man kann Reste vom Eis dann auch gut zu Kartoffelpuffern reichen, zum Beispiel als Vorspeise in einem rustikalen Menü.

 

 

Zutaten für die Wirsing-Chips

 

ca. 100 g von den äußeren, dunkelgrünen Kohlblättern, mundgerecht zerrupft

2 EL Olivenöl

etwas Salz aus der Mühle

 

Ofen bei 150°C, ohne Umluft, ein Blech, ca. 20-25 Minuten rösten, 

Ofentür zwischendurch mal Öffnen zum Raus-Lüften der Feuchtigkeit.

 

 

Zutaten für das Speck-Eis

 

400 g geräucherter Speck mit Schwarte, in 1cm Stücke geschnitten

2 Lauchzwiebeln

1 fleischige Tomate

1 Zweig Rosmarin

1 EL Olivenöl zum Anbraten

100 ml Gemüsefond

150 ml Milch

ca. 450 ml Sahne (Rest aus der 500 ml Packung für die Suppe verwenden)

3 Eigelb

 

Vorbereitung der Specksahne am besten einen Tag vorher zum Durchziehen und Kühlen. Verwendung einer Eismaschine* hilft, ist aber nicht nötig. Herstellung in der Maschine ca. 30 Minuten. Durchfrieren im Froster ca. 3h. Ohne Maschine entsprechend länger.

 

Zutaten für die Wirsing-Rahmsuppe

 

1 mittelgroßer Wirsing (ca. 400-500g) vom Strunk befreit, in Streifen

1 Zwiebel, gewürfelt

3 mittelgroße, mehligkochende Kartoffeln, gewürfelt

ca. 1 Liter selbstgemachte Gemüsebrühe

Rest Sahne vom Eis (ca. 50 ml)

1-2 EL Creme Fraiche

Pfeffer, Salz

100 g Nordseekrabben

 

 

Die Reihenfolge der Herstellung ist natürlich beliebig. Ich habe einen Tag vor dem Essen die Wirsing-Chips, die Suppe und die Speck-Sahne-Basis für das Eis hergestellt. Am Tag des Servierens habe ich das Eis gefroren, die Suppe wieder aufgewärmt und final abgeschmeckt. So war diese auch noch einmal gut durchgezogen und schmeckte besser als am Tag davor. Die Chips sind über Nacht in einer Papiertüte auch knackig geblieben, länger würde ich sie aber nicht horten. Würde auch nicht passieren, denn Professor Hu hätte sie eh längst vernichtet. Denn die sind ja so gesund und lecker.

 

Für die Chips verwendest Du ein paar der äußeren Wirsingblätter, zerrupfst sie und entfernst dabei die mittlere große Blattader. Dann knetest Du sie in der Olivenöl-Salz-Mischung gut durch. Dabei werden sie rundum mit Öl benetzt und auch noch etwas weicher. Sie kommen dann, möglichst ohne zu überlappen, auf ein Backblech mit Backpapier in die mittlere Stufe in den Ofen. Bei 150°C dauert das Rösten ca. 20-30 Minuten, je nach Blattstärke. Ab 15 Minuten mal schnuppern, ggf. fertige Blätter schon rausnehmen, sonst werden sie zu braun, wie einige auf dem Bild. Abkühlen lassen, in einer Papiertüte aufbewahren.

 

Für das Speck-Eis startest Du mit dem Anschwitzen der kleingeschnittenen Zwiebel, dem Speck, danach der Tomate und dem Rosmarinzweig. Ist es etwas angeröstet, gibst Du die Milch, die Brühe und die Sahne hinzu, lässt einmal alles aufwallen und köchelst es danach bei megakleiner Stufe auf dem Herd 1h durch. Danach seihst Du alles ab und stellst die Sahne-Mischung, die jetzt schon wunderbar nach Speck duftet, am besten über Nacht kühl. Am nächsten Tag vermengst Du diese Mischung mit den 3 Eigelb und lässt sie in der Eismaschine gefrieren. Danach ab in den Froster. Grusel Dich übrigens nicht über den Geschmack. Es ist schon seltsam, ein Vanille-Eis zu sehen und salziges Speck-Eis zu schmecken, wenn man es probiert. In der Suppe wird das aber super. Wer keine Eismaschine hat, gibt die Mischung übrigens in einer sehr flachen Schale direkt in den Froster und muss dann aber regelmäßig (alle 10 Minuten) mit der Gabel alles gut durchmengen, damit es ebenfalls cremig wird und keine Eiskristalle entstehen.

 

Für die Rahmsuppe mit Krabben schneidest Du den restlichen Wirsing in Streifen und eine Zwiebel und die Kartoffeln in Würfel. Dann schwitzt Du alles in dem Olivenöl ca. 5 Minuten an. Danach gießt Du die Gemüsebrühe an. Ich habe mit 800 ml begonnen, besser nach dem Pürieren noch mal mehr dazugeben, wenn die Konsistenz noch zu fest ist. Sonst wird es vielleicht zu flüssig, je nach Menge des Wirsings & der Kartoffeln. In der Brühe lässt Du alles ca. 20 Minuten durchgaren, mittlere Hitze. Danach pürierst Du es mit dem Stabmixer gut durch, gibst die Sahne und das Crème Fraiche dazu und schmeckst ab. Wenn Du es flüssiger magst, ggf. noch etwas Gemüsebrühe dazugeben. Da ich es am nächsten Tag wieder aufgewärmt habe, war ich an dieser Stelle schon fertig.

 

Zum Servieren lässt Du das fertige Eis ca. 5-10 Minuten außerhalb des Frosters antauen. Die warme Suppe am besten in einen schönen großen Teller auffüllen, je eine Eiskugel darin versinken lassen und die in einer Pfanne kurz erwärmten Krabben dazu geben. Als Deko dann ein paar knusprige Wirsing-Chips obenauf, etwas frischen schwarzen Pfeffer und ein paar Tropfen Olivenöl. Fertig ist das nordische Gericht für den Blogevent von Zorra und Eva - vielen Dank an Euch für die wieder einmal tolle Idee zum Thema! Lass es Dir schmecken. Sei glücklich!

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Eva von evchenkocht (Donnerstag, 04 Februar 2016 20:59)

    Liebe Kathrin,
    du hast mich direkt mit dieser ungewöhnlichen Kombination überrascht! Geniale Idee: Die cremige Suppe und das herzhafte Eis, dazu noch die Chips! Ich würd es am liebsten direkt probieren!
    Vielen Dank für deinen leckeren Beitrag!
    Liebe Grüße,
    Eva

  • #2

    Tantin & Professor Hu (Donnerstag, 04 Februar 2016 21:20)

    Liebe Eva, wie schön, dass es Dir gefällt & Lust zum Probieren macht. Das freut mich sehr! Es hat auch Spaß gemacht, diese Kombination zuzubereiten. Viele Grüße, Kathrin