Wer kennt sie nicht, diese zuckersüßen Kleinigkeiten vom türkischen Bäcker um die Ecke. Getränkt mit Sirup und gefüllt mit allerlei Nüssen. Baklava heißt dieses Gebäck. In den verschiedenen Regionen, aus denen die Rezepte traditionell stammen, wird der Sirup mal mit oder ohne Honig hergestellt und auch mit Rosenwasser verfeinert. Nüsse werden immer verwendet, teilweise zudem Mandeln.
Der Teig besteht aus Yufka-Platten, die mitunter auch als Filo-Teig zu finden sind. Dieser wird ebenfalls traditionell selbst hergestellt, soweit bin ich heute aber nicht gegangen sondern habe fertigen von Tante Fanny verwendet, welcher dazu einfach und gut zu verwenden ist. Das rechteckige Maß habe ich dabei für die Form von 24 cm x 24 cm quadratisch eingekürzt und die so übrigen Randstücke als weitere Teilplatten-Teile verwendet.
Mein Rezept ist angelehnt an das aus dem Buch "Türkisch Vegetarisch", welches von Katharina Seiser im Herbst letzten Jahres erstmals mit den Autoren Tançgil herausgegeben wurde. Seiser's Blog esskultur hatte ich ja bereits in meinem Zitronen-Artikel erwähnt. Das Buch ist sehr gut und enthält vielfältige Rezepte, eben auch im Bereich Gebäck. In diesem Sinne, wie im Buch erwähnt: "afiyet olsun (guten Appetit)!".
Zutaten für eine quadratische Form mit 24 Zentimeter Seitenlänge
250 g Butter, geschmolzen und abgekühlt
Ca. 15 hauchdünne Yufka-/Filoteig-Blätter
für den Sirup
1 Liter Wasser
600 g brauner Zucker
1 Zimtstange
3 Nelken
1 EL Zitronensaft
für die Füllung
100 g Walnüsse
100g Pistazien
200 g Mandeln
alles mittelfein gehackt
Pistazien grob gehackt zum Garnieren
Ofen ohne Umluft auf 180° C vorheizen, Backzeit ca. 35 Minuten
Zuerst setzt Du den Sirup auf, indem Du die Zutaten dazu vermengst und erhitzt und danach ca. 20 Minuten leicht köchelst und dann abkühlen lässt.
Parallel beginnst Du mit dem Bau der Baklava. Dazu fettest Du eine am besten fest geschlossene Form mit etwas von der flüssigen Butter ein. Butter und Sirup sind in diesem Gebäck zuerst sehr flüssig und selbst meine Kaiser-Form, die als auslaufsicher gepriesen wird, hat dem nicht standgehalten und einen klebrigen Arbeitsplatz hinterlassen. Die Form legst Du dann mit den ersten 3 Teigblättern aus, jedes wird dabei einzeln mit Butter bestrichen. Dann folgt die erste von 4 Nuss-Schichten. Danach wieder 3 Teigblätter, jeweils einzeln gebuttert. Nuss-Schicht, Teigschicht, usw. Den Abschluss bilden wiederum 3 Teigblätter.
Nun schneidest Du mit einem scharfen, am besten dünnen Messer das Ganze in Stücke. Dies muss vor dem Backen das erste Mal passieren, da es mit den gebackenen, krossen Teigblättern später nicht mehr präzise möglich ist. Ich habe dazu ein einfaches Muster gewählt, wahre Baklava-Künstler sind da etwas kreativer...
Eventuelle restliche Butter kommt nun noch auf den Teig. Dann kommt die Form für ca. 35 Minuten in den Ofen, bis die oberste Schicht des Teiges schön kross goldbraun ist. Danach nimmst Du die Form aus dem Ofen und lässt sie etwas abkühlen.
Als nächstes kommt nun 1/3 des Sirups auf das Gebäck. Es folgt ca. 2 Stunden Ruhezeit zum Aufsaugen und danach der Rest des Sirups. Da meine Form wie gesagt nicht dicht war, blieb bei mir 1/3 des Sirups übrig, weil das Gebäck diese Menge am Ende nicht mehr aufgesaugt hat und der Sirup einfach nur noch durchgelaufen ist. Dadurch war die Süße aber auch genau richtig, nicht zu süß eben. Entscheide also selbst, wieviel Sirup Du am Ende verwendest. Und lass es Dir danach, am besten durchgezogen nach einer Nacht und garniert mit den Pistazien, gut schmecken. Sei glücklich!
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